APrelude 01Betrachtung des Wortpaares Urlaub–Sonne 02Der Regen über Berlin, Berlin Hbf (tief) 03Der Hauch von Damals 04Souvenirüberlegungen 05Max-Planck-Institut für Primatenforschung, Bereich Armaturenmethodik, Außenstelle Usedom 06Tauchglocke und Insektenvielfalt 07Die Hang-auf-Problematik 08Urlaub am Meer und das Gold der Ostsee 09… in Bildern
05 Max-Planck-Institut für Primatenforschung, Bereich Armaturenmethodik, Außenstelle Usedom
Der erste Morgen. Mit dem Elan der Begeisterung ob eines beim Frühstück durchbrechenden Sonnenstrahls und Freude über den komfortablen Nassbereich des Apartments begebe ich mich in die Dusche. Doch dann ist es wieder so weit. Der Primat steht vor diversen silbernen Knöpfen und fragt sich in welcher Kombination diese gedreht, gekippt oder gezogen werden müssen, um das wundersame Herausregnen des reinigenden Wassers zu veranlassen.
Wir haben den Schlüssel zu einer Wohnung in Friedrichshain. Authorisiert und mit Blumengießauftrag während der neuseeländischen Abwesenheit des eigentlichen Bewohners. Das Ostkreuz ist zugig wie eh. Wie 2003. Auf der Boxhagener Straße überholen wir bereits den dritten Boxer, der in seinem eigentümlich hopsenden Gang Gassi geführt wird. Es ist wieder Winter. Und wir sind wieder in Berlin.
Auf dem Weg zum Abendessen leitet uns das Karma der Tradition — manche würden es Unfähigkeit sich in von nordwest nach südost laufenden Straßen nach Süden zu halten nennen — genau vor das Intim in dem wir vor Jahren anlässlich eines Kaizers Orchestra-Konzertes speisten, und das wir aus einem Gefühl der Aussichtslosigkeit im Kneipenhaufen Friedrichshains nicht zu suchen wagten. Auf dem Weg dorthin offenbaren sich schrecklos leere Räume die irgendwie noch in der Renovierung zu stehen scheinen als der Stil aller Konsumläden Friedrichshains — Friseur, Blumen-, Platten-, Antiquitäten-, Kleidungsladen oder Galerien. Im gleichfalls uniformen Kampf um eine urban kreative Ausstrahlung des Stadtteils gegen die Flut individualloser Schnellrestaurants, die Bilder von reprotechnisch nicht optimal aufbereitetem Essen in neonleuchtenden Schildern ausstellen.
Astra. Punkt 20 Uhr. Wartende Menschen über das ganze Gelände bis zur Straße. Säuberlich in einer Reihe. Godspeed hören prägt und adelt die Seele, ein geklumptes Drängeln wäre vor so einem Konzert undenkbar, zumindest ist man froh Teil einer 2000 Kopf zählenden Menge zu sein, die so empfindet. Auch wenn sie in eine Halle begrenzten Umfangs gesteckt nicht anders kann als nervend eng nebeneinander zu stehen. Und so steht sie, in Dunkelheit, lebenlang, in einer zeitlos wartenden Situation die den Geist abstellt, als etwas einsetzt …
Wien. Eine Stadt wie ein Mosaik. Wie die Welt. Und wir wieder drin. Wieder in Wien.
0 | 1 | 2 | 3 Durch die Innenstadt zu Buchglückseligeit, Kaffee, Torten, Damen und mehr Eleganz in der Alltagssprache | 4 | 5
Steigen am Ring, Burgplatz aus. Wien. Innenstadt. Luft. Die reizendere Seite neben dem Schwedenplatz, der natürlich dafür die Eisseite des Wiener Lebens ist. Navigiere uns stolz und dies fortwährend kundtuend, da ich bereits zu wissen vermeine wo sich !Die Buchhandlung befinden wird … durch den Park vor der Burganlage … durch den Hinterhof mit der lustig mies guckenden Löwenfigur …
Erlebnisse aus der Lektüre von Musils Mann ohne Eigenschaften
Nach mehrtausendeseitigen Wort- und Absatzerlebnissen, immer weiter eingestimmt auf das Musilsche Wesen und immer empfindsamer für jede kleine Drehung, Windung und Spitze, zieht sich die Quintessenz der Musilschen absurdgenialitätischen humorüberfliehenden Welt Aus oder In einem wirr nur in Fragmenten angedeuteten, im Werden begriffenen Absatz, der sich an den nicht weniger wunderbaren doch ausgearbeiteten Absatz übers Für oder In etwas Leben anschließt. Dem Moment des Entstehens auf der Spur …
Auch dieser Artikel ist Teil der Initiative für kürzere Blogeinträge*. Nur Lästerer würden dahinter mangelnde Schreibinspiration vermuten. Dies ist, und das muss hier klar festgestellt werden, natürlich mitnichten der Fall. Vielmehr ist die Kürze dieses Eintrags Ausdruck großer innerer und gewonnener Kämpfe Zurückhaltung in der Wortmenge zu üben.
01 Der güldenste Moment. Helge plingt in heroisch entspannter Gelassenheit hinter dem Xylophon stehend, doch gleichzeitig geschmeidig die innere Bewegtheit nach Außen darstellend, aus diesem glockenhell reine und weiche Töne heraus, Klangschlegel und Mikrophon in der Hand haltend. Und im letzten Schlag fällt das Mikrophon aus der Hand auf mehrere Xylophonplatten und erzeugt mit diesen den interessantesten Krachteppich, auf dem man in einem progressives Rockzimmer an die Decke träumend liegen könnte.
Ankunft in Wien. Die gerühmte Wiener Unfreundlichkeit gegen die man sich, weitsichtig gewarnt von allen wienerfahrenen Freunden, gewappnet und auf die man sich nahezu gefreut hat ist schwer zu finden. Schon am Zug wird jeder Dame und auch sonst jedem weiblichen Wesen, da es ja potentiell alle Anlagen zur Dame in sich trägt, der Koffer beim Ausstieg aus der Hand genommen und am Bahngleis für sie abgestellt. Türen werden minutenlang offen gehalten, wenn in weiter Ferne jemand erahnbar ist, der denselben Weg einschlagen könnte. Ist man mit Koffer und Stadtplan und einem ratlosen Gesicht ausgerüstet eilen alle Wiener herbei. Jeder will der erste sein, der einem helfen kann. Dass es kein Gerangel darum gibt liegt allein daran, dass dies ja wieder eine Unhöflichkeit darstellen würde, allein deren bloßen Anschein würde man nie zulassen.
Tag aus Tagen. Wieder im Hotel. Abends. Hitze hat uns wieder hierher getrieben. Selbst das dicht an den zahlreichen Sprenklern der hofgärtlichen und sonstigen grünen Anlagen der Innenstadt Vorbeigehen konnte nicht lang genug Erholsamkeit erzeugen.
Morgens wieder mit Taubentumult und Gegurre begonnen. Und mit Mann ohne Eigenschaften lesen. Ich liebe das Buch und bewundere den Autor schon jetzt dafür, alles was er sich im Inneren einer der Figuren vorgehend denkt nie einfach auszudrücken, sondern beinahe jeden Satz in sprachmeißlerischer Vollendung zu gestalten. Ziehe gierig Stadt- oder Wesensbeschreibungen des Romans in mich hinein. Gleiche mit vor kurzem Gesehenen ab und halte es für das in Kürze zu Sehende bereit. In dieser beeindruckend imperialbaulich Geschichte atmenden und an sovielen Zeiten vorübergeschrittenen und weiter spazierenden Stadt.
Hach war der schulische Kunstunterricht damals schön. Es gab ein Thema, eine Aufgabe und schon konnte man sich angepornt ans Malen machen. Doch so ohne Vorgabe ist die hohe Kunst ein schwieriges Unterfangen.
Dieser Plattentests-Thread verbunden mit dieser Maloberfläche (Part 2) bieten dem Kreativen doch Blockierten eine erstaunliche Therapie … und auch für die, die nicht die Pixel schwingen wollen, Feierabendentspannung beim Wiedererkennen.
Meine Favouriten: die Radiohead mit dem gelben Kopf; Muse, Origin of Symmetry; Ostinato, Chasing the Form*
Meine nicht ganz so gelungenen aber erkennbaren ersten Versuche:
*Update: Die Black Earth ist auch absolut erhaben.
#1 In Bewegung bleiben
Nur nicht besinnen. Bist Du ein Stubenhocker, koste dies zu anderen Jahreszeiten aus. Es muss ja etwas geben worauf man sich mit ganzem Herzen freuen kann: auf die ereignislose Zeit danach. Seufz.
> Di, 02.12, Schaubühne Lindenfels, Get Well Soon
> Fr, 05.12, Elipamanoke, Alex De Salvo (DJ), Gruppe Favorit (Surfband), Martin Hemmel (DJ). Ist das richtig so? Mehr Infos auf geschätzter Kollegenseite: sixtiessupreme
#2 Bleib wachsam. Schau Dich um. Finde Geschenke
Her er en Tip. Kjøper Kæsspætzlepressen. Kæsspætzlepressen er en variert verktøy. Den skal ikke feile i en husholdning.
#3 Whity in Honduras
Passage-Premium-Leser und Kommentarschreiber Whity ist gerade für ein Freiwilligenjahr in Honduras um noch viel lobenswerteres zu tun. Letzte Woche ging die Website, die er in diesem Jahr unter anderem betreuen wird online. Selten hat shoppen, ähm will sagen spenden, soviel Spaß gemacht. Zur Seite geht’s hier: MyGoodshop. Die, bedenkt man den Verwendungszweck, unverschämt und anklagenswert niedlichen und knuddligen Tierbildchen sind übrigens made by Whity. Küken und Ferkel, die ich aus vegetarischen Gewissensgründen nicht klicken kann. Nun soviel sei ihm verziehen.
Neben National Geographic ist Visions das zweite Abo das monatlich ins Haus flattert. Da ich mir dieses nicht selbst eingebrockt habe, fühle ich mich ihm weniger verpflichtet und kann manche Ausgaben mit ruhigem Gewissen ungelesen lassen. Nicht dass sich das Studieren nicht lohnen würde. Immer wenn ich sie in der Hand habe lese ich gerne darin. Und in der diesmonatigen Ausgabe habe ich zum Glück dieses Bild nicht verpasst. That’s Concert.
9. August 08
· Autor: admini · Kategorie: Netzfundstücke
Urlaub haben ist toll – Hooolly-daiy. Endlich kann man sich wieder auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren. Yipyipyipyip. Aufstehen, nicht wissen wie man den Tag füllen muss und dann Yip Yips gucken.
Ich könnt sterben, so herrlich liebevoll ist das gemacht, wenn sie hinter ihrer Unterlippe in Deckung gehen …
Neil Stephensons Cryptonomicon ist eine beständige Inspiration in der Wikipedia zu blättern. Es blinkt und glitzert in seiner Erzählung auf einer dem durchschnittlichen dicken Wälzer entsprechenden Seitenzahl ständig verführerisch von Menschen, Orten oder Dingen, von denen man bisher höchstens vage Kenntnis hatte, und von denen man vermutlich nie wirkliche Kenntnis besitzen wird, selbst wenn man sie relativ zum Vorkenntnisstand etwas vertieft haben sollte. Eine kleine, rasch wieder zuwehende Mulde in einer weiten Wüste.
Als kleines Kind voller Fragen habe ich mir oft gewünscht alles was ich wissen möchte sofort auf der Stelle irgendwo in Erfahrung bringen zu können. Dass es tatsächlich so kommen wird, hätte ich natürlich nie geglaubt oder zu träumen gewagt. Und es erfüllt mich beständig innerlicher Jubel, wann immer ich mich ins Internet begebe und meist schon im Wiki soweit fündig werde, wie es mein nicht sehr tiefgehender und eher ungeduldiger Wissensdrang gerade noch verkraftet.
National Geographic im Abo – ein Wettlauf mit der Zeit
Es ist mal wieder National Geographic-Zeit. Das Magazin, das in vielen Romanen die ich zu Schulzeiten gelesen habe eine ständige Kulissenpräsenz inne hatte, hat für mich dadurch eine nahezu mystische Aura des Großen und Monumentalen angenommen. Als dann ab 2000 die deutsche Ausgabe erschien nutzte ich die Möglichkeit endlich daran teilzuhaben und beziehe die gelben Heftchen seitdem im Abo. Ob National Geographic sich der Macht ihres Botschafters Stephen King bewußt ist (immer vorausgesetzt ich bin kein Einzelfall)?