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le guin ::: waldfarben

… bei den Zölibatären/Weissagern im Wald. Handdara. »… alles war waldfarben, rot und braun, feucht, still, duftend, düster.« Und dann geht es mit einem Mal in das volle Sonnenlicht einer grünen Wiese hinaus …

»es war ein introvertiertes Leben, selbstgenügsam, stillstehend, durchdrungen von jener einzigartigen »Ignoranz«, die von den Handdarata so gepriesen wird …« Prinzip findet im Wort nusuth (vom Protagonisten als unwichtig übersetzt) seinen Ausdruck, auch Prinzip des Nichteinmischens. Er gibt nicht vor es zu begreifen, aber nach einem Monat dort, beginnt er … zu verstehen …

(Ursula K. Le Guin, Die linke Hand der Dunkelheit)

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d.o.d.o. ::: bewusstsinne

Melissa in der Vergangenheit in Neuengland, gerade angekommen. »… Duft von feuchter, sonnengewärmter Erde in die Nase stieg. Ein paar Minuten lang atmete ich einfach nur. Bewusstsein – das Hier und Jetzt des menschlichen Verstands – ist mit der Umgebung des Körpers durch tausend Stränge verbunden, von denen die meisten uns nie bewusst sind, bis sie alle durchtrennt werden … unsere Sinne nehmen ständig Anblicke, Klänge, Gerüche und Empfindungen auf. Diese werden, wenn man von einer Hexe geschickt wird, unterbrochen, und der eigene Verstand weiß nichts mit sich anzufangen, bis er sich in seine neue Umgebung eingewoben hat. Das dauert ein Weilchen.

… Durch die Zweige eines Baums gesprenkelt wärmte die Sonne meine linke Seite, während die rechte die Unebenheiten von Gras und Erde, herumliegenden Zweigen und knorrigen Wurzeln spürte. Als mein Bewusstsein sich immer mehr auf die neue Umgebung einstellte, fiel mir das Fehlen des ständigen Umgebungslärms der modernen Zivilisation auf. An seine Stelle war ein unglaublicher Vogelgesang und das Summen von Insekten getreten.«

(Neal Stephenson & Nicole Galland, Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.)

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nature – your one wild and precious life

»… Lynch points to the poetry of Mary Oliver, keen observer of the natural world, and especially the poem The Summer Day. After spending a day in the grass, both »idle and blessed«, the poet asks:

»Tell me, what else should I have done? / Doesn’t everything die at last, and too soon? / Tell me, what is it you plan to do / with your one wild and precious life?«

Nothing is more important to Oliver and Lynch than a deep immersion in the present as felt through the senses, and the accompanying feelings of beauty, belonging and connection.«

(A Photographer’s Guide To Slow Seeing The Beauty In Everyday Nature, by John Poole)

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roger ::: sich selbst spazieren

»Seine Gedanken führen den Menschen spazieren, die Richtung bestimmen sie oft selbst. Wer sich je seinen Gedanken überlassen hat, merkt zuerst, wie wenig es die seinen sind.

Es ist ja nicht einmal ein konsistentes Ich da, eine zentrale Instanz … und wenn diese doch einmal bewusst eingreift, dann interpretiert sie wohl nur verspätet und persönlich was vorher unpersönlich da war. Der Fluss der Impulse und der sie interpretierenden Ideen, Ordnungsbegriffe, Passformen entzieht sich weitgehend der Kontrolle. Also umgekehrt: etwas versucht diese Masse der Impulse in ein Ich zu kneten, ihm Gestalt und Notwendigkeit zu geben? Das ist die Persönlichkeit.«

(Roger Willemsen, Der Knacks)

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thoreauvian ::: natur nie älter als

Vergleicht Härten von Stein und Schicksal. Vergleicht Härten von Vergnügen und Schicksal. »was bedeutet jene tragische Veränderung, die kein Gegenstück in der Natur hat – sondern auf das Leben des Menschen beschränkt ist – von Kindheit bis Jugend – von Jugend zum Mannesalter – vom Mannesalter zum Greisentum – während sich die Natur nicht verändert und nie älter als ein Jahr ist. Der Einzelne der vor Dir steht wird Dir von Zwischenräumen erzählen, so weit wie Himmel und Erde auseinander sind. Doch die maßgebliche äußerliche Tatsache bleibt unverändert. Die Winde wehen, wie sie es gewohnt sind – Gras wächst und Wasser fließt … wir sind weder zu früh noch zu spät geboren. Wir sind weder zu alt noch zu jung …«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

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thoreauvian ::: und dann die tr-r-r-r-r-r-uuuunnk

Und dann die Frösche! »die derberen Geister alter Weinschlürfer … immer noch nicht zur Buße bereit, versuchen, in ihren stygischen Seen einen Kanon anzustimmen … und ihr Wein hat seine Blume verloren und ist nur noch eine Flüssigkeit … keine süße Berauschung mehr, um die Erinnerung an die Vergangenheit zu tränken … stattdessen … dumpfes Schwellen … der Würdevollste stützt sein Kinn auf ein Seerosenblatt, das seinen sabbernden Kinnladen als Serviette dient … Tr-r-r-r-r-r-uuunk, Tr-r-r-r-r-r-uuunk … bis zu den Kiemen hat volllaufen lassen … und wieder geht die Schale herum, bis die Sonne den Morgennebel zerstreut … grölt vergeblich … und hält inne um auf Antwort zu warten …«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

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wallace ::: erfolge nicht auf augenhöhe auffinden

»… wer schnelle Erfolge im Auffinden tierischer Waldbewohner feiern wollte, durfte sich nicht auf Augenhöhe umsehen.«

(Anselm Oelze, Wallace)

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thoreauvian ::: sein & ergebnisse notieren

»tue das das nicht zu tun du dich tadelst. Wisse dass Du nie grundlos mit dir zufrieden oder unzufrieden bist. … geh zum Teufel und komm wieder zurück … stirb wenn du kannst. Scheide. Tausche dein Seelenheil gegen ein Glas Wasser … bemühe dich nicht religiös zu sein, es wird dir nie gedankt werden. Wenn du einen Nagel einschlagen kannst und du Nägel zum Einschlagen hast, dann schlage sie ein. Wenn du gern irgendwelche Experimente machen möchtest, dann mache sie; jetzt ist deine Chance. Hege keine Zweifel, wenn sie dir nicht behagen. Schick sie in die Kneipe … Lies keine Zeitungen. Schaffe dir bessere Voraussetzungen, melancholisch zu sein. Sei so melancholisch wie irgend möglich und notiere das Ergebnis. … höre nicht auf dich zu fürchten; es werden noch schrecklichere Dinge kommen, und das immerzu. … vermeide ja, Dinge so zu sehen, wie du denkst, das sie sind.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

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knausgård ::: dyp ikke feil

»… for alle andre var jeg unåbar. Jo, i tankene nådde de meg, dem kunne hvem som helst virvle opp, men hva var tankene verdt? Hva var bevisstheten annet enn overflaten på sjelens hav? Annet enn små fargerike båter, drivender plastflasker og rekved, bølger og strømmer, hva nå enn den dagen måtte bringe, øverst oppe i et flere tusen meters dyp. Eller dyp var feil. … hva var bevisstheten annet enn lyskjeglen fra en lommelykt i dypet av an mørk skog?« … Wasserseelentheorien, common ground.

(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5)

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trisolar ::: zeitdriften

»Kommen Sie mit mir in unsere Welt, die auch Ihre ist. Leben Sie Ihr Leben statt über die Oberfläche der Zeit zu schlittern. Solange Sie einfach nur leben, geht Sie das alles nichts an.«

… Dimensionskatastrophe … »dann geschah etwas Unheimliches … nicht sagen konnte ob nur ein Augenblick verging oder eine Ewigkeit. Es war als überspringe sie etwas, als befände sie sich jenseits aller Zeit … Zeitvakuum … ein Moment der sich nicht in Zeit messen ließ, denn in diesem Moment existierte keine Zeit« … »diesmal weinte sie nicht um Yun Tianming. Ihr Weinen war eine Kapitulation. Nie hatte sie so deutlich begriffen dass sie nur eins von unzähligen Staubkörnern im Wind war, ein Blatt das über den Fluss driftete. Ich ergebe mich. Mochte der Wind durch ihren Körper wehen und die Sonne durch ihre Seele hindurchscheinen, sie ließ es geschehen.«

(Liu Cixin, Drei Sonnen)

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wallace ::: besen & system

… »das muss kein individueller Zweck sein, er ist unabhängig von einzelnen Personen. Das Erzählen schafft sich seinen eigenen Zweck. Großmutter sagt, alles Erzählen wird zu einer Art System, das alle Beteiligten kontrolliert. – Wie das? – Durch einfache Definition. Jedes Erzählen bringt nicht nur hervor, es begrenzt auch.« … da ist schonmal das System, und der Besen bestehend aus Stil und Bürste kommt später vor. Der Titel … beinahe scheint er entschlüsselbar, im Kopf ist da so ein Gefühl, doch es fehlt, wie es zu formulieren wäre. Irgendwo geht es glaube ich auch noch um die gefühlte Funktionslosigkeit von Lenore sen. die dieser im Altenheim zu schaffen macht. »Dieses Land bringt merkwürdige Menschen hervor. Verstörte Menschen. … und wenn diese Menschen schließlich alt werden, wenn sie erkennen müssen, welche Folgen dieses seltsame abgeschottete Land für ihr Bewusstsein hatte, und ihren Frieden damit machen … und ihre Erinnerungen darin unterbringen müssen, jenseits aller Eindrücke und Gefühle. Eindrücke der Vergangenheit. Erinnerungen: etwas das existiert und nicht existiert. Der Mittlere Westen: ein Ort und nirgends. Eine flüchtige Mischung. In unserer Einrichtung spüre ich diese Flüchtigkeit seit geraumer Zeit.« … Lenores Vater, im Dauermonolog mit ihr. »Obwohl, der Regen auf dem Fenster ist schön, ich gucke auch gerne raus, wenn ich Zeit habe, also nie.« … »Das Wasser ist eisengrau mit Flächen voller Gischt. Der Himmel ist eisengrau nur heller, und zeigt ebenfalls diese gischtigen Flächen.« … das Psychotherapie-Theater: »Desorientierung und Depression stellten sich ein, als die Familienmitglieder versuchten, Glück und In-die-Welt-Entfaltung auf Dingen aufzubauen, die weder mit ihnen noch der Familie zu tun hatten.« … »Ein heller Tag Anfang September, alles trocken, die Sonne hängt sehr konkret am Himmel, die Wärme kommt eindeutig von dort, der Tag selbst hat, sogar am Mittag einen kalten Kern.«

Die Planung der Wüste. Selten eine effizientere Besprechung erlebt. »Gouverneur: Eine Wüste, Gentleman. Ein Bezugspunkt zur wilden Vergangenheit dieses Landes. Ein wüstes Land. … die harte Seite von Ohio. … ein Ort an dem die Leute allein sein können. Ein Ort zum Nachdenken.« … später werden Ausflugsfahrten in die Wüste beschrieben, eigentlich immer in größeren Gruppen … »aber da leben doch Leute? Und nicht gerade wenige. – siedeln wir um. Das Land wird enteignet. Die Wüste duldet keine Menschen. Passt somit hervorragend ins Gesamtkonzept.« … »Schwarzer Sand ist möglicherweise einen Tick teurer, ich muss mal mit den Jungs aus der Sand-Abteilung reden. Aber ich denke so viel kann ich sagen. Bezogen auf das Gesamtprojekt hält sich der Mehraufwand in Grenzen.« … »Great Ohio Dessert. – Joe, ein Spitzenname, ich ziehe meinen Hut. Ihnen gelingt einfach alles. Der Name vermittelt Größe, Einsamkeit und ein echtes Naturschauspiel. Und man erfährt dass die Wüste in Ohio liegt. Hervorragend. – Dann hätten wir also alles, Gesamtkonzept, Wüste, Farbe, Name. Alles was noch fehlt ist das große Ringen mit der Natur.«

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thoreauvian ::: Besen

»Die Natur schwingt immerzu ihren Besen.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch I)

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in sich selbst ::: Bewegungen

zu einem der Lieblingsfilme der Concierge. Elemente: Kamelien, Moos, Tempel, Japan. »Die Betrachtung der Ewigkeit in der Bewegung des Lebens.« Phänomenologie.

Zu Anna Karenina, jemand geht in der einfachen Arbeit des Sensens auf. »… während Lewin dieses Sich-Vergessen in der Bewegung genießt, das das Vergnügen am Tun auf wunderbare Weise von den Anstrengungen des Willens loslöst.«

… Sie vergleicht mit anderen glücklichen Momenten des Lebens, zum Beispiel »unterwegs auf unseren inneren Meeren,« unseren Bewegungen beiwohnend und manchmal deren unbeabsichtigte Vortrefflichkeit bewundernd, oder auch die Freude am rein mechanischen Vorgang des Schreibens, »miterlebe wie auf dem Papier Sätze entstehen, die sich meinem Willen entziehen und, indem sie ohne mein Zutun auf dem Blatt Niederschlag finden, mich lehren, was ich will, ohne dass ich wusste oder glaubte es zu wollen … einer Feder zu folgen, die mich trägt … dann erlange ich, in der vollen Gewissheit und Gegenwart meiner Selbst, das an Ekstase grenzt, und koste die selige Ruhe eines Bewusstseins das nur Zuschauer ist.«

(Muriel Barbery, Die Eleganz des Igels)

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thoreauvian ::: jeder auf seinem eigenen Weg durch den Wald

»was fehlende Freunde betrifft, – glücklich ist vielleicht, wer welche vermisst, die nicht durch einen Gedanken ersetzt werden können. Ich habe einen idealen Freund an dessen Stelle für eine gewisse Zeit manchmal wirkliche Personen treten. Letztere vermisse ich öfter, aber den Ersten gewinne ich zurück sobald ich wieder ich selbst bin. … während jeder mit gelassener und unaussprechlicher Freude auf seinem eigenen Weg durch den Wald geht, und sei es auch auf Händen und Knien über Felsgestein und umgestürzte Bäume, kann er nur auf dem richtigen Weg sein.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

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Aspekt des Alleinseins ::: sich selbst lauschen

»Spock rief sich zur Ordnung und sammelte seine Gedanken. Genauigkeit konnte auch übertrieben werden, und dann bestand die Gefahr der Ablenkung vom Wesentlichen. … Einsamkeit kennt viele Dimensionen … seiner eigenen Seele zu lauschen« … Spock kannte aufgrund seiner besonderen Natur mehr Formen der Einsamkeit als sonst jemand. Seine eigene, halb Mensch, halb Vulkanier, Einsamkeiten verschiedener Spezies, die Einsamkeit einer Maschine die keinen Zweck mehr erfüllte. … »Aspekt des Alleinseins der sich auf tief verwurzelte Furcht vor der Einsamkeit gründete.«

(Margaret Wander Bonanno, Fremde vom Himmel)

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