31. August 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»… menschlichen Bewusstseinen fehlte die klare und deutliche Ausprägung tierischer Gedankensphären und angesichts der Überseele des Waldes war eine unvorbereitete Suche ebenso erfolgsversprechend wie das Bemühen während eines heftigen Gewitters dem Donnern eines Wasserfalls zu lauschen.«
(Terry Pratchett, Licht der Phantasie)
20. August 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, PGI
»… und beobachtete den Wald. Rincewind kam aus der Stadt; er hatte zwar gehört dass es Pflanzenkenner gab, die Bäume in verschiedene Gruppen und Untergruppen unterteilten, aber sein Wissen beschränkte sich darauf, dass das dicke Ding an dem keine Blätter hingen, in den Boden gehörte … hier ragten zu viele Stämme in die Höhe …«
Später. Rincewind lässt einen Baum zurück. Der will ihn aufhalten, aber kann ja nicht folgen. Der Baum »… begriff die Nutzlosigkeit seiner Bemühungen … konzentrierte sich dann wieder auf seine Empfindungen, spürte das Licht der Sonne auf seinen Blättern, lauschte dem leisen Gurgeln des Wassers, das über die Wurzeln plätscherte, fühlte, wie in den Kapillaren Saft emporstieg, der dem Wechsel von Sonne und Mond folgte.« Baum philosophiert angeregt durch das Gespräch mit Rincewind, und beginnt sein Leben langweilig zu finden.
(Terry Pratchett, Licht der Phantasie)
13. August 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»Es gibt Gegenstände in der Natur, die alle Unterschiede und Grade darstellen, die unseren Gedanken vertraut sind. Die Natur ist ebenso zivilisiert wie wild – auf immer und unveränderbar. Nachdem ich viele Tage über in meinem Zimmer gesessen und die Dichter gelesen hatte – ging ich an einem nebligen Julimorgen früh hinaus und hörte die Schleiereule im nahen Wald schreien. So verkündete mir ein Laut – eine neue Dynastie.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
11. August 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»in welchem Augenblick auch immer wir zum Leben erwachen, wie ich jetzt heute Abend, nachdem ich am Ufer entlangspaziert war und manchen Abendgeräuschen gelauscht habe (die schon ehemals gehört wurden), scheint es, dass ich direkt unter der Oberfläche geschlafen habe … Alle Handlungen und Gegenstände und Ereignisse verlieren in dieser Stunde ihre fest umrissene Bedeutung – in der Helligkeit des Anblicks – wie wenn manchmal das reine Licht das die untergehende Sonne begleitet auf die Bäume & Häuser fällt, ist das Licht selbst das Phänomen – und kein einziger Gegenstand ist für unsere Bewunderung so klar wie das Licht selbst ….«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
10. August 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»jeg likte den, selv om det ikke var noen handling i den … men langsomt vinner han over landskapet, eller landskapet over ham … Jeg tenket at prosaen var noe man kunne hvile i, slik at man kan hvile i et sted, under et tre eller i en stol i en hage, og at det hadde en verdi i seg selv. Hvorfor skulle man egentlig skrive om handlinger? …
… Hva var beskrivelsen av en far mot en beskrivelse av et tre på en eng? Beskrivelsen av an oppvekst mot beskrivelsen av en skog sett fra en høyde? Hadde jeg bare kunnet beskrive en skog fra en hoyde! ….«
(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5.
Om Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul, The Enigma of Arrival)
28. July 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»es gibt Augenblicke in denen alle Sorge und ständige Plackerei aufhören müssen angesichts der unendlichen, ausgedehnten Saumseligkeit der Natur. An einem drückend heißen Tag – ausgestreckt auf dem Deck seines Fahrzeugs, treibt der Bootsmann auf den trägen Wassern, und die Stimmung der Natur selbst zwingt ihn zum Nachdenken.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
28. July 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung, botanie
»Die Wiesen, die hier nicht mehr existieren, die üppigen, wilden, mit Hunderten verschiedener Pflanzenarten, die Mischwälder, die verstrüppten, die verschwindenden, deren Unterholz gekämmt und dann beseitigt worden ist, die morphologische Vielfalt der Blattformen, Stämme, sie sind die Antiquitäten der Naturlandschaften, die Flora der Vergangenheit, und während wir es wissen, beginnen wir die Pflanzen bereits im Prozess ihres Sterbens zu betrachten, als Exemplare einer Spezies, die noch da ist, den eigenen Abschied aber schon angekündigt hat.«
(Roger Willemsen, Der Knacks)
18. July 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»… an genau dieser stelle versickert das glück. zu retten bleibt nur was aufgeführt ist im inhaltsverzeichnis der see, der halde versandeter wälder: hühnergötter zu finden bringt glück!! hühner zu finden nicht, tote vögel finden nicht, löcher zu finden schon … auch bernstein, blutproben alter bäume, nur die einschlüsse guter, surrender träume niemals zu finden. im schlick nie mehr kronen, echsen, nie ein stück wind.«
(Ulrike Almut Sandig, Streumen)
17. July 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»solen flommet over det skogfylte landskapet … elvene glittret, bladene i lovtrærne blinket … spillet av lys og farge … jeg stod lenge inntil vinduet og så på detaljene i landskaept som kontinuerlig forsvant … de nye som hele tiden kom rennende … det eneste som ikke forandret seg var jernbaneskinnene vi fulgte … og de to punktene av gjenskinn fra solen som hele veien lå på dem og skimret. Det var et merkelig fenomen. … byen rundt meg var nedsenket i den døsigheten som bare sensommerettermiddager kan frambringe.«
(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5)
16. July 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»Wir passierten einen Mann der am Ufer mit einer langen Rute aus Birkenholz angelte und einen Hund an seiner Seite hatte – sie standen wie Karyatiden unter dem Sonnengewölbe. …«
Langsame Zweifel ob der Fluss einem so feinfühligem und sich leicht übersteigenden Naturell wie Herrn Thoreau über die Dauer einer mehrtägigen Bootsfahrt zuträglich ist. Durch ihr nahes Rudern vertreiben sie sein Anglerglück auf unbestimmte Zeit. Doch noch weit entfernt steht der Angler noch immer unbeweglich,
»als der einzige Gegenstand, der auf der weiten Au dem Auge Abwechslung bot. … er und sein Hund! (es war ein vorzüglicher, bedächtiger Hund) möge es ihnen wohlergehen. Ich denke dass wir uns wiedersehen. Er war für mich kein Hirngespinst.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
1. July 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung, botanie
»… var det med en mild og ikke uvennlig nervøsitet i kroppen, ja, jeg følte meg lett og fin der jeg gikk, det var noe med solen som skinte, livet i gatene rundt meg … sa jeg at det vokste lange gresstrå i enden av asfalten og … noen nakne små fjellknauser mellom husene, det knyttet byen an til de ville fjellene rundt, og til havnet nedenfor, … at byen var en del av landskapet, ikke var noen eget …. sendte en strøm av gode følelser gjennom meg. Regnet falt overalt, solen skinte overalt, alt hang sammen med alt.«
(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5)
29. June 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»Trotz des unerklärten Geheimnisses der Natur, betreibt der Mensch seine Studien immer noch mit Zuversicht, immer bereit, das Geheimnis zu packen, als wäre die Wahrheit bloß enthalten und nicht vorenthalten – wie einer der drei Ringe an der Kokosnuss so weich ist, dass man ihn mit einem Dorn durchstoßen kann, und der Reisende dankbar ist für die dicke Schale, die so sicher die Flüssigkeit barg.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
16. June 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»doch Hilta kicherte wie jemand, der gründlich über die Welt nachgedacht und den Witz darin gesehen hatte.«
(Terry Pratchett, Erbe des Zauberers)
7. June 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, PGI, Zitatsammlung
»der Wald von Ajer Manteior bot mir so viel Interessantes, dass ich nicht das Bedürfnis verspürte, mich weit vom Haus zu entfernen.«
(Odoardo Beccari, Entdecker der Titanwurz in: Stefano Mancuso, aus Liebe zu den Pflanzen)
3. June 19
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
am Vorabend »einer nie stattfindenden Reise. Muss man zumindest muss keine Koffer packen, noch auf Papier Pläne machen, die unfreiwillig einhergehen mit Vergesslichkeit, für den noch freien Teil des folgenden Tages.
Man muss nichts tun am Vorabend einer nie stattfindenden Reise.
Große Ruhe, da es nicht einmal mehr etwas gibt, weshalb man ruhig werden müsste! … Große Gelassenheit, … da zu allem Überdruss, der Überdruss vergangen ist, und man entschlossen das Nichts erreicht hat. Große Freude, da man nicht fröhlich sein muss wie eine verkehrte Gelegenheit.«
(Fernando Pessoa/Àlvaro de Campos, am Vorabend, in: Poesie und Prosa)