APrelude 01Betrachtung des Wortpaares Urlaub–Sonne 02Der Regen über Berlin, Berlin Hbf (tief) 03Der Hauch von Damals 04Souvenirüberlegungen 05Max-Planck-Institut für Primatenforschung, Bereich Armaturenmethodik, Außenstelle Usedom 06Tauchglocke und Insektenvielfalt 07Die Hang-auf-Problematik 08Urlaub am Meer und das Gold der Ostsee 09… in Bildern
05 Max-Planck-Institut für Primatenforschung, Bereich Armaturenmethodik, Außenstelle Usedom
Der erste Morgen. Mit dem Elan der Begeisterung ob eines beim Frühstück durchbrechenden Sonnenstrahls und Freude über den komfortablen Nassbereich des Apartments begebe ich mich in die Dusche. Doch dann ist es wieder so weit. Der Primat steht vor diversen silbernen Knöpfen und fragt sich in welcher Kombination diese gedreht, gekippt oder gezogen werden müssen, um das wundersame Herausregnen des reinigenden Wassers zu veranlassen.
APrelude 01Betrachtung des Wortpaares Urlaub–Sonne 02Der Regen über Berlin, Berlin Hbf (tief) 03Der Hauch von Damals 04Souvenirüberlegungen 05Max-Planck-Institut für Primatenforschung, Bereich Armaturenmethodik, Außenstelle Usedom 06Tauchglocke und Insektenvielfalt 07Die Hang-auf-Problematik 08Urlaub am Meer und das Gold der Ostsee 09… in Bildern
03 Der Hauch von Damals
Vor der Reise ist immer schon ein Teil der Reise. Das eigentliche Selbst eilt voraus, sich den Urlaub ausmalend wie er zu großen Teilen nicht sein wird. Gespannt auf das Gefühl sich in einem künstlich gewachsenen Ort der Bäderarchitektur zu bewegen. Kulissenhaft. Doch angenehmer als das was Orten am Mittelmeer in den 50er und 60er Jahren bettenburgisch angetan wurde. Als Wind-, Meer- und Regenbegleitung wurde Quicksilver von Neal Stephenson auserwählt, und die Erinnerung fliegt wieder voraus zu den Seiten der im Buch geschilderten holländischen Strandbegebenheiten. Das eine Damals hinter sich lassend in das davor und davor und davor reisend.
In Bansin selbst wird dieser Hauch dann natürlich nicht unbewußt und mühelos wahrgenommen. Zu sehr ist man damit beschäftigt sich dem widrigen Wetter entgegenzustämmen. Doch zieht man die Schrauben der Phantasie angestrengt an so sieht man sie, verschwommen zwar und immer nur kurz, die Vergangenheit … oder man macht es sich einfacher und schaut sich alte schwarzweiß-Postkarten an …
Wir haben den Schlüssel zu einer Wohnung in Friedrichshain. Authorisiert und mit Blumengießauftrag während der neuseeländischen Abwesenheit des eigentlichen Bewohners. Das Ostkreuz ist zugig wie eh. Wie 2003. Auf der Boxhagener Straße überholen wir bereits den dritten Boxer, der in seinem eigentümlich hopsenden Gang Gassi geführt wird. Es ist wieder Winter. Und wir sind wieder in Berlin.
Auf dem Weg zum Abendessen leitet uns das Karma der Tradition — manche würden es Unfähigkeit sich in von nordwest nach südost laufenden Straßen nach Süden zu halten nennen — genau vor das Intim in dem wir vor Jahren anlässlich eines Kaizers Orchestra-Konzertes speisten, und das wir aus einem Gefühl der Aussichtslosigkeit im Kneipenhaufen Friedrichshains nicht zu suchen wagten. Auf dem Weg dorthin offenbaren sich schrecklos leere Räume die irgendwie noch in der Renovierung zu stehen scheinen als der Stil aller Konsumläden Friedrichshains — Friseur, Blumen-, Platten-, Antiquitäten-, Kleidungsladen oder Galerien. Im gleichfalls uniformen Kampf um eine urban kreative Ausstrahlung des Stadtteils gegen die Flut individualloser Schnellrestaurants, die Bilder von reprotechnisch nicht optimal aufbereitetem Essen in neonleuchtenden Schildern ausstellen.
Astra. Punkt 20 Uhr. Wartende Menschen über das ganze Gelände bis zur Straße. Säuberlich in einer Reihe. Godspeed hören prägt und adelt die Seele, ein geklumptes Drängeln wäre vor so einem Konzert undenkbar, zumindest ist man froh Teil einer 2000 Kopf zählenden Menge zu sein, die so empfindet. Auch wenn sie in eine Halle begrenzten Umfangs gesteckt nicht anders kann als nervend eng nebeneinander zu stehen. Und so steht sie, in Dunkelheit, lebenlang, in einer zeitlos wartenden Situation die den Geist abstellt, als etwas einsetzt …
Mit a-Post sind die Willkommensunterlagen meiner vebu-Verbandelung eingetroffen, die zur Effizienzsteigerung meiner moralischen Etikette dienen und zum schnelleren Übergang in die zukünftige weiterentwickelte Idealgesellschaft meiner Vorstellung pekuniär beitragen soll.
Aufregend ist’s wie das Öffnen eines Geschenks. Willkommensschreiben, Broschüren, Mitgliedskarte, das Quartalsmagazin sowie zur verblüffendsten Freude Vereinssatzung und Leitbild in behördialer Sprache.
Nun sind zwar Vereinssatzungen für mich ein alter ungebraucht in der Ecke liegender Hut. Doch noch unter des unendlichen Spaßes Beeinflussung, in dessen ungefährer Mitte, die es in Unendlichkeiten zwar nicht geben kann, wohl aber zwischen zwei Buchdeckeln, schwelge ich kurz in der Vision diese sollte ähnlich wie vom nicht figuranten L.A.R.V.E-Mitglied Joelle van Dyne alias Madame Psychosis in Ihrer Sendung ebenso nüchtern emotionslos vor universal wabernder Musik oder alternierend freudvoller Marschmusik vorgetragen werden, wie die Satzung der gesichtsverschleierten Liga der Absolut Rüde Verunstalteten und Entstellten, um dies sodann diesem Blog hinzuzufügen.
Da es weitaus einfacher ist in Visionen zu schwelgen als diese, von Erfahrungen mit Audioaufzeichnungen unbelastet, umzusetzen verbleibt es dabei.
Aus dem Leitbild
»zukunftsfähiger Lebensstilentwurf … unabhängig von einer bestimmten religiösen, spirituellen oder weltanschaulichen … Geschichte der international vegetarischen Bewegung … zukunftsfähiger Ernährungsstil … landwirtschaftliche Kultur in unserer Gesellschaft einzuführen, die vegetarisch bzw. vegan, ökologisch, ethisch und sozial verantwortlich sowie ökonomisch tragfähig … Tierrechte auf Ebene des Ernährungs- und Konsumstiles sowie der Gesetzgebung zu verankern … Weiterentwicklung der Gesellschaft mit den Methoden der Information, Argumentation, des Bietens von Anreizen, der Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Akteuren, der gezielten und strategisch begründeten Provokation … Ablehnung physischer Gewaltanwendung gegen Lebewesen und Sachen, aber durchaus … begrenzte Regelverletzung (›Ziviler Ungehorsam‹) … ethische Anlage der Vereinsmittel … Gesamttenor des Auftretens … Teilschritte (insbesondere bei der Ernährungsumstellung) positiv würdigend und unterstützend … generell seriös und sachlich auftretend, in sinnvollen Situationen frech und witzig … Selbstironie … Einsatz abschreckender oder abstoßender Bilder nur im genau begründeten Einzelfall«
Aus der Satzung
»… ›Ehrfurcht vor dem Leben‹ … körperlich-seelisch-geistigen Gleichgewichts … Förderung … Förderung … Förderung … Förderung des Bewusstseins für globale Zusammenhänge, der Toleranz, der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens … Einflussnahme im Sinne der Vereinsziele bei staatlichen und anderen gesellschaftlichen Institutionen … Durchführung von Veranstaltungen … bei Auflösung des Vereins oder Wegfall seines bisherigen Zwecks fällt das Vermögen an die Stiftung VEGETERRA …«
Nokre av historiene er så eventyrlege
at du vil tru du høyrer eventyr i staden for fakta.
(zitat funnet i en flyer om lysefjorden)
01 Hurtigruten planlegger å utvide skip-linjen til Leipzig, Cospudener sjøen til 2015
Leipzig, 14. September. Menneskene i Leipzig er opphissete. Leipzig skal bli en stasjon i Hurtigrutens nye Eurolinje. Hurtigrutens pressetalsmann Olav Olavsen meldte i en stor pressekonferanse at tradisjonsselskapet har bestemt seg for utvidelsen sørover. »I mange år har den store byen slitt med finansielle problemer, så byrådet er ganske positiv om denne sjansen som skal sette fart på turistlivet«, sier Olavsen.
En simulering viser hvordan Hurtigruten skip skal bli et vant syn foran Sentralstadion i Leipzig om få år
Riktignok er ikke alle like fornøyde. Miljøverngruppen Ökolöwe e.V. påpeker at bekkene og kanalene som leder fra havnen i nordvest-Leipzig til sjølandskapet sørpå måtte utvides — noe som ville ta habitatet fra forskjellige trua dyr, blant annet isfuglen og løvfrosken.
Wien. Eine Stadt wie ein Mosaik. Wie die Welt. Und wir wieder drin. Wieder in Wien.
0 | 1 | 2 | 3 Durch die Innenstadt zu Buchglückseligeit, Kaffee, Torten, Damen und mehr Eleganz in der Alltagssprache | 4 | 5
Steigen am Ring, Burgplatz aus. Wien. Innenstadt. Luft. Die reizendere Seite neben dem Schwedenplatz, der natürlich dafür die Eisseite des Wiener Lebens ist. Navigiere uns stolz und dies fortwährend kundtuend, da ich bereits zu wissen vermeine wo sich !Die Buchhandlung befinden wird … durch den Park vor der Burganlage … durch den Hinterhof mit der lustig mies guckenden Löwenfigur …
Besucht man einen Ort zum zweiten Mal zwingen an die eigene Person gebundene, das heißt nicht sehr starke, Mem-Überbleibsel der ersten Reise Elementen der zweiten Reise ihren Stempel auf. Man muss sich das so vorstellen dass, nachdem man selbst die Stadt verlassen hatte, die kleinen Meme irrlichternd durch die Gassen der Stadt stromerten, doch aus Anhänglichkeit oder Schüchternheit sich an keine andere Person anheften, sich nicht verbreiten konnten. So waren sie gezwungen des Leben eines Gassen-Mems zu führen. Ergreifend und es möchte einem das Herz zerreißen, wenn man daran denkt wieviele noch junge Meme man allein auf sich gestellt zurückläßt. Jederzeit. Immerzu.
Denn die Strudlhofstiege brachte es zu jener Zeit noch manchmal fertig
mitten im städtischen Verkehre völlig verlassen zwischen Sonnenkringeln und Blätterschatten zu liegen …
(Heimito von Doderer, Die Strudlhofstiege)
Wir müssen eilend los — der Touristeninformationstresen wird von unserer Regennässe benetzt — pinkrosarote Gummistiefel — wir schlurfen modrig zurück in die Ferienwohnung — mit Gummistiefeln an den Strand und Sonne — Selbstauslöserfotografie aktiviert die Selbstzerstörung meiner Kamera — Rettung durch Ingenieursbeflissenheit — der Regen nimmt zu — der erste Moment im Gummistiefel, ich bin Ostfriesin — Regenschirme aus Regensburg — Betrachtungen über das Lebensgefühl in Gummistiefeln — Identifikationsschock — Fasan pikiert — das Verteilen regennasser Gegenstände in kleiner Ferienwohnung — Unterschlupf, Tee und Plätzchen — Bereit für neue Taten, Spaziergang ans Meer — Farben, leuchtend farblos — Fluß Priel und Landeier in Lebensgefahr, Rettung durch Beobachtung — Fasan flüchtet unter einen Marquibusch
Vormittag. Es hat geregnet, und nun steigt langsam die Sonne durch. Frisches Wetter, tiefgraublauer Himmel. Vögel zwitschern. Wir müssen eilend los. Zum Rathaus. Viel steht auf dem Spiel: der restliche Tag, unser Wohlergehen, ob wir morgen wandern und verschellen oder auch wiederkehren werden. Der Erwerb von Gummistiefeln. Alles! Und vor allem: Tickets für das Watt. … weiterlesen.
Es herrscht wieder die Zwischenzeit der Gelbe-Heft-Lektüre. In Reportagen in die Vergangenheit, den Weltraum, ferne Gesellschaften und in Naturlandschaften reisen. Doch wie in so vielem im Leben sind die wirklich spannenden Geschichten nur dem aufmerksamen Beobachter vorbehalten, bzw. werden sie der Öffentlichkeit vorenthalten und nur Menschenfreund Zufall vermag sie uns zu schenken.
So offenbarte sich mir innerhalb einer Reportage über die sattgrasige Kinderbuchlandschaft in Kansas eine Ungeheuerlichkeit, die ähnlich schwerwiegende Konsequenzen, Tumult und Aufruhr in der Subnetzgemeinde, wie die Aufdeckung der Bielefeld-Verschwörung haben dürfte. Ich stieß auf die Existenz von Kansas City und von Kansas City. » Weiterlesen
der Tag beginnt früh — Eintreffen am Floßverleih — Katze ohne Schwanz — die Floßheidi — überraschte Freudenschreie bei Entdeckung des rückwärtigen Porzellan-Freisitzes — Expedition in den Wald und Mückenbegegnungen — wir flößen los — Sonnendeck — bekannte Anstrengungen bei der Fortbewegung auf dem Wasser, Erschöpfung durch Sonne, Wind, und subschwelliges Brummen des Außenbordmotors — Team Göttingen entdeckt Wasserzehenballet — Naturkanaldurchquerung mit Libellen, Bachstelzen, Schwänen und keinen Eisvögeln — Bachstelze läuft über Seerosenblätter — Entenanlegestelle — Sandra allein am Heck und der Weg durch bewohnte Ufer — wir legen an, herabhängende Äste fegen träge und nutzlos herumliegende Mannschaftsteile vom Dach — Plan B — Seemitte, Reinsprünge und Entenfütterung — Mission Streichholz: ein Familienvater schwimmt seinen Weg — Olympische Gedanken auf dem Wasser — die Mannschaft stürmt einen Campingplatz auf der Suche nach Schnitzel, Kaffee und Erleichterung — das Floß wird zurückgeflößt — Naturschönheit und Benzinduft — Bemerkungen zur Floßlenkung — ein Anker wird aufgewickelt — Wunderkatzens Schwanz ist nachgewachsen — Fahrt zum Kanucamp — scharrende Rebhühner, Nacht und Feuerstelle — die Mückenstiche sind gezählt*
*Flußfahrgeschichten können Jerome K. Jerome-bedingt nur in einer geschehniszusammenfassenden Aufzählung angefangen, oder gar vollkommen so erzählt werden.
Weckergestütztes Erwachen um 5 Uhr morgens — Ich sitze in Zug-Trance — Niedersachsen, Land: Lüttjes Bäckerei. Uschis Fischladen. Stefans Motorradshop. — Meer! Grünbraungrau. An die Betonkais schwappend — Überfahrt Langeoog, Quasiland — Gleichung aus der die Autos entfernt wurden — zwei Entenherren watscheln durch unseren Vorgarten — wir erreichen über Hagebuttendünenmeere schließlich den Strand. Und den dahinter liegenden Strand. Und den Strand der hinter diesem liegt.
Anreise. Weckergestütztes Erwachen um 5 Uhr morgens. Frühstmorgens aufzustehen ist etwas das ich erstaunlich mir selbst beinahe widersprüchlicherweise mag. Die Welt ist neu. … weiterlesen
Bei Entdeckung dass Motorpsycho aus Trondheim sind, schrieb ich den Teilnehmern meines Norsk-Kurses naturlig sofort eine Empfehlung, war dabei aber der Musik Motorpsychos so gegenwärtig, dass ich diese nicht ohne eine Warnung versehen absendete. Men forsiktig, det er høyt musikken! Es steht allerdings zu bezweifeln dass der Lärmbegriff den ich beim Absenden der E-Post im Sinn hatte, dem wahren Wesen von Lärm nahe kam. Dem wahren Wesen von Lärm wie ich es jetzt kenne …