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thorouvian | m.o.n.d. ::: lunares theater
… mit einem Fernglas gen Mond, zum Klang von Fröschen und Akkordeon aus einem nahen Saal …
»Ich bin sicher, dass der Mond in einer menschlichen Atmosphäre schwebt. Es ist nur ein ferner Schauplatz des Dramas der Welt; ein weiträumiges Theater, das die Götter uns geschenkt haben, und unsere Handlungen müssen es ausstatten. Mehr Meer ist hier, und Land, Berg und Tal – ein fernerer Westen, eine Frische und Wildheit auf Vorrat, wenn alles Land geläutert sein wird. Ich sehe drei kleine Seen zwischen den Hügeln nahe ihrem Rand, und sie spiegeln die Strahlen der Sonne … ich meine die Rippen der Geschöpfe zu sehen. … so viel ist zwischen mir und ihnen. Es ist dort vielleicht Mittag und Schiffe liegen im Himmel vor Anker oder segeln auf den Meeren, und dort ist Lärm auf den Straßen, und in diesem Licht oder in jenem Schatten sinnt eine ruhige Seele.
Aber jetzt fliegen Käfer über seine Scheibe und bringen mich zurück zu Erde und Nacht.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch I)
thoreauvian & Traumthesen ::: sich selbst sehen, unterlass, traumsein
»Wir kennen uns selbst nur durch eine Art freiwillige Blindheit und ein Unterlassen des Sehens, wie wenn wir die Sterne aus den Augenwinkeln sehen. Der Entdeckung dessen, was wir sind, kommen wir in Träumen am allernächsten. … Und närrisch sind solche, die mit dieser Absicht in Spiegel blicken.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch I)
auf alten Wegen ::: auf sich selbst zurückfallen
Ein spanisches Palindrom das es in sich hat »la ruta nos aportó otro paso natural – der Pfad führt uns zum natürlichen nächsten Schritt.«
Und noch mehr hat es in sich, was Hr. Macfarlane dazu zu sagen hat »Die chiasmische Struktur verdeutlicht auf kluge Weise die Transformation, die der Pilger durchläuft, wenn er zu seinem Ursprung zurückkehrt und sein Geist wieder auf sich selbst zurückfällt. Er bleibt scheinbar unverändert und vollzieht zugleich einen tiefgreifenden Wandel.«
(Robert Macfarlane, Alte Wege)
Kamikaze Fest mit Talking to Turtles ::: A Dead Forest Index ::: White Wine | 1.07.17 | Arena im Panometer
Es schickt sich an prächtiges Festivalwetter zu werden! Noch ist der Himmel zwar bedeckt, die Luft schon angereichert mit Feuchtigkeit, aber abgesehen von einem nachmittäglichen Schauer ist das Wetter doch leider noch nicht anders als trocken zu nennen.
Am Panometer vorbei, eine kurze Erinnerung an das lunare Strahlen des Narrenturms in Wien, weiter zur Arena, im Näherkommen wird die von Weitem wahrgenommene Musik immer deutlicher die von von Talking to Turtles. Schnell durch den Einlass und gleichzeitig vom »Innen draußen« Eindruck des luftigen Gebäuderestes, unerwartet grasbedecktem Boden und dem durch dieses abgemauerte Rund schwebenden glücklich freien Klang aufgefangen.
Im weit ausgedehnten Innen nur wenige sich darin verlierende Menschen, dadurch noch mehr das besondere Gefühl der umgebenden Leere und Luft, ein kleines abgekapseltes Universum für sich.