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PGI ::: erschrecken messen
Zuhause bei den jungen Humboldts. Physikunterricht bei Marcus Herz, eine hoch aufschießende Flamme. »Ein halbes Gramm, sagte er, zwölf Zentimeter hoch die Flamme. Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee sie zu messen.«
(Daniel Kehlmann, die Vermessung der Welt)
taxonomisch ::: konzepte schrubben
»Wir sind auf uns selbst gestellt. Wie sind unser einziger Beobachter. Wir schrubben unsere Konzepte, um unseren ästhetischen Ansprüchen zu genügen.«
(Andrea Grill, Schmetterlinge)
Fotorunde ::: Schnee, Wald, Flur, Form & Figur
Schneestapfen, einsinken, Waldmatsch, gewaltiges Brausen, wehen, wummernd tobender Wind wirft um, brandet an, Ohrenrauschen, pfeifen, schleifen, klirrender Geist, snowalikes, crystalikes, deutlich missgelaunt zeternde Kohlmeise, ein Rotkehlchen leuchtet durchs Gebüsch fliegend auf, Märzenbecher kalt erwischt, Sonne, Licht, Funkeln. Schatten. Geometrie und Formen. Bizarr schöne Muster im Sand Schneemeer, gefegt, gefurcht, blühender Schneeball, und hjemme rummst eine Dachlawine nach der anderen polternd nieder. Ein Tag endlicher Winter in Leipzig.
thorouvian | m.o.n.d. ::: lunares theater
… mit einem Fernglas gen Mond, zum Klang von Fröschen und Akkordeon aus einem nahen Saal …
»Ich bin sicher, dass der Mond in einer menschlichen Atmosphäre schwebt. Es ist nur ein ferner Schauplatz des Dramas der Welt; ein weiträumiges Theater, das die Götter uns geschenkt haben, und unsere Handlungen müssen es ausstatten. Mehr Meer ist hier, und Land, Berg und Tal – ein fernerer Westen, eine Frische und Wildheit auf Vorrat, wenn alles Land geläutert sein wird. Ich sehe drei kleine Seen zwischen den Hügeln nahe ihrem Rand, und sie spiegeln die Strahlen der Sonne … ich meine die Rippen der Geschöpfe zu sehen. … so viel ist zwischen mir und ihnen. Es ist dort vielleicht Mittag und Schiffe liegen im Himmel vor Anker oder segeln auf den Meeren, und dort ist Lärm auf den Straßen, und in diesem Licht oder in jenem Schatten sinnt eine ruhige Seele.
Aber jetzt fliegen Käfer über seine Scheibe und bringen mich zurück zu Erde und Nacht.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch I)
PGI Expeditionsbericht & Trivialnotizen | España del Norte | 18. bis 28. Sep 2015
Keine Postkarten! Keine Bilder.
Rückreise, Segovia, Fliegen
Meergestärkt und bereit für die Rückreise durch das karge Land verlassen wir Noja spätvormittags an einem sanftsonnigen Tag ohne nennenswerten Wellengang. Es wäre perfektes Badewetter.
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Selbstauslöse-Gruppenbild auf dem Grashang mit Blick auf das Meer; mit Bank, Tamariske (Tamarix), und links im Bild einem leicht bauchigen mittelaltem Spanier der uns beobachtet, oder auch nur versucht nicht in unser Bild zu laufen
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Auf dem Weg nach Segovia. Die Wolken hängen getüpfelt und wie angepinnt am Himmel, so wie es eigentlich eher dem norwegischen Himmel vom wissenschaftlichen Beirat Prof. Hennecke als typisch attestiert wird. Der Blick über die weite Ebene scheint weiter zu gehen als in Mitteleuropa, oft von einem leicht erhöhten Punkt über eine weitgedehnte abfallende Fläche bis hin zu den umgrenzenden Bergketten.
Die Versuchsreihe von T.h.e.o. mit verschiedenen Mischungsverhältnissen aus Speichel und Kekskrümeln eine mörtelfeste und auf allen Materialien unlösbar haftende Masse zu erreichen nähert sich ihrem erfolgreichen Abschluss. Klanglich bewundere ich wie das aus einem anfänglichen Gequengel sich ausweitende Geplärr wiederholt in ein zufriedenes Keksschabgeräusch übergeht.
PGI Expeditionsbericht & Trivialnotizen | España del Norte | 18. bis 28. Sep 2015
Keine Postkarten! Keine Bilder.
Parque Natural Marismas de Santoña, Victoria y Joyel
Am letzten Volltag in Noja brechen der Abenteurer und die Berichterstattende noch zum ornithologischen Erkundungsgang im Gebiet rund um zwei Brakgewässer auf. Das Besucherzentrum ist eine kleine, nicht anders als pittoresk zu nennende, ehemalige Getreidemühle. Auf dem Weg befindet sich ein hölzerner Aussichtsturm, eine alte römische Brücke die als Teil des Jakobswegs errichtet wurde, der Blick geht über dicht bebuschtes weites Gebiet dass die beiden Brakseen umgibt, auf den Sandbänken stehen Mitglieder aus sämtlichen ortsansässigen Reiherfamilien, am Zufluss zu den beiden Seen Schilf. Im Besucherzentrum empfängt uns ein bärtiger Ornithologe, der uns begeistert im Obergeschoss mit den Ferngläsern verschiedene Vögel zeigt. Von ihm erfahren wir schlussendlich auch, dass es sich bei den kleinen weißen Reihern auf dem Vogelfelsen um afrikanische Zuwanderer handelt, die seit etwa 15 Jahren den Felsen besiedeln, und tagsüber auf der Nahrungssuche sämtliche Kuhweiden des Landes unsicher machen. Auf dem Rückweg können wir dieses Verhalten nochmals eingehend beobachten, vier cremefarbenen Kühen haben sich zwei der orangeschnäbeligen Reiher hinzugesellt und tänzeln den eher ruheliebenden Vertretern der Gattung Bovis vor den Schnauzen herum.
Ornithologische Notiz: Austernfischer (Haematopus ostralegus), diverse Reiher (Ardeidae), sehr dicke und graubauchige Blesshühner (Fulica atra), Haubentaucher (Podiceps cristatus), diverse Enten (Anatidae), ungesichtet aber vom Ornithologen der die Molina betreut als sehr einfach und oft zu sehen beschrieben: der Eisvogel (Alcedo atthis)! Seufz