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flašar ::: morsche Stille, erfüllt & leuchtend

»Wir trafen uns meistens am Abend. Er liebte die Dämmerung. Das Licht, sagte er, sei dann traurig und freudig zugleich. Es trauere um den Tag, der vergangen, es freue sich auf die Nacht, die angebrochen sei. …

… [er fängt an nicht mehr aus seinem Zimmer zu gehen, die Eltern abwechselnd besorgt, missmutig, verzweifelt, und je nachdem hatte ihr Klopfen einen grauen, schwarzen oder weißen Klang], es färbte die Stille die mich in sich eingesogen hatte und die der Stille eines dunklen Waldes glich. Man geht einen gewundenen Pfad entlang. Schwankende Baumkronen, die Sonne fällt schräg durch die Äste. In ihren Strahlen flirren Spinnweben, zarte Gebilde aus Traumfäden. Man denkt: wie still es hier ist. Und erkennt schon im nächsten Moment, dass man sich getäuscht hat. Die Stille des Waldes ist eine erfüllte Stille. Sie ist erfüllt von den Stimmen der Vögel, dem Knacken von morschen Holz. Die Käfer brummen. Ein müdes Blatt wirbelt herab. Wie ein Lied …

… ob ich noch schreibe? Undenkbar, es nicht zu tun. Gerade in der finstersten Nacht waren die Wörter leuchtende Kieselsteine. Das Licht des Mondes und der Sterne, sie hatten es eingefangen und strahlten es wieder aus. Ein Wort war darunter das besonders hell leuchtete. Das Wort von der Einfachheit. … ich möchte so schreiben, wie dieses Wort leuchtet. Über die einfachsten Dinge möchte ich schreiben. … bald bricht die Dämmerung herein. Der Tag rutscht mit der Sonne in die Nacht.«

(Milena Michiko Flašar, Ich nannte ihn Krawatte)

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fotorunde ::: myxowald Sep 21

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fotorunde ::: feuerfaltersee Sep 21

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fotorunde ::: frog detect +1

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fotorunde ::: Regenwald Sep 21

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fotorunde ::: Hauswiesenwaldtümpelpfützen beinah Sommer Aug 21

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fotorunde ::: rainceleb am Fluss Aug 21

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fotorunde ::: Scherbelwiesenfluss Aug 21

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woolf ::: farbe fließt zurück

Jakob liest, »das Buch auf den Boden legend, begann er, wie inspiriert von dem was er gelesen hatte, Notizen zu machen … Geschreibsel auf denen ein Lebenswerk fußen kann; oder auch, es fällt zwanzig Jahre später aus einem Buch, und man kann sich an kein Wort davon erinnern.« … Sommerzeit. Höhepunkt der Saison. Mit elektrischem Licht übersäte Platanen. »… und Vorhänge die das Zimmer noch vor dem Morgengrauen bewahren. Menschen murmeln noch einmal das letzte im Treppenhaus gesprochene Wort vor sich hin, oder lauschen angestrengt durch ihre Träume hindurch auf die Stimme des Weckers.« Draußen Insekten, und eine Spinne eilt rasch eine Kerbe in der Rinde empor. … vergleicht die Netzwerke der Natur mit denen der Stadt …

»aber die Farbe kehrt zurück; fließt die Stengel des Grases hoch; bricht in Tulpen und Krokusse aus; überzieht die Baumstämme mit Streifen; und erfüllt das zarte Gewebe der Luft und die Gräser und Tümpel.«

»… trug sie die verzückte Miene jemandes, der an einem Sommernachmittag durch Menschengewimmel streift, wenn die Bäume rauschen, die Räder gelb schwirren und der Tumult der Gegenwart wie eine Elegie auf vergangene Jugend und vergangene Sommer scheint, und in ihrem Gemüt mache sich eine seltsame Traurigkeit breit, als zeigten sich Zeit und Ewigkeit durch Röcke und Westen, und sie sah Menschen tragisch in ihr Verderben rennen.«

(Virginia Woolf, Jakobs Zimmer)

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fotorunde ::: Tümpeltid Jul 21

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thoreauvian ::: schmetterlinge im kopf

»Der Vormittag ist lichtvoller.« Schmetterlinge auf Blüten selbst wie Blüten. Sehnt sich nach verschlängelten Straßen die von den Städten wegführen, »wo man vergißt in welchem Land man unterwegs ist … wo mein Geist frei ist … wo dein Kopf mehr im Himmel ist als deine Füße auf dem Boden sind … Wanderer [die] weiterziehen und dich deinen Gedanken überlassen … wo du ohne die geringste Behinderung gehen und denken kannst, da es nichts gibt, an dem das Fortschreiten zu messen ist …« usw. usf. beschreibt in variationsreichen Details Orte an denen sich seine Gedanken ausdehnen, oft sind es spezielle Orte, versucht herauszufinden, welcher Einfluss aus ihnen diese Orte ausmacht. Ein Wegweiser ist umgefallen und zeigt zu einem Sudbury in den Wolken, bedeutsam. »dort kann ich gehen und das verlorene Kind das ich bin zurückgewinnen …«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch III)

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fotorunde ::: bläulings/Schladitz

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seethaler ::: so schön getorkelt

»… ich wäre gerne über die Felder gezischt wie die Schwalben. Oder wenigstens über die Felder getorkelt wie die Schmetterlinge. … Das ist so schön, da möchte man fast an Gott glauben. Aber das bringt einen auch nicht weiter. Die Schönheit der Schmetterlinge braucht keinen Gott. Es gibt sie ja wirklich.«

… sieht nachts ihr Kind an. »Ich weiß nicht warum sich alles was ich in Ruhe tue, immer wie Abschied anfühlt.«

(Robert Seethaler, Annelie Lorbeer in: das Feld)

→ weil man das ganze Leben irgendwie Abschied nimmt? Sich vom Leben verabschiedet indem man es in Vollkommenheit auslebt?

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fotorunde ::: Rosentalheuwiese Jul 21

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fotorunde ::: Hauswald & Froschteich Exp Jul 21

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