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hjemmehage ::: maranta leuconeura
»Maranta leuconeura, prayer plant, native to the Brazilian Rainforest, the specific epithet leuconeura means ›white-veined‹, referring to the leaves. Small, white flowers appear during the growing season, although this is rarely observed in houseplants and the flowers are not of particular value in comparison to the attractive foliage. The leaves have a habit of lying flat during the day, and folding in an erect position at night as if in prayer for evening vespers, hence the common name ›prayer plant‹. This behaviour is an example of a diurnal rhythm.«
(Exzerpt aus wikipedia.en)
– meine Marante tanzt! Und blüht alles andere als rarely.
vokabulaves ::: schrillen
Apus Apus arrived!
Mauersegler (Apus apus), Famile der Segler (Apus). Nicht näher mit den Schwalben (Hirundinidae, Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung Singvögel (Passeres)) verwandt. Konvergente Evolution.
»im Altholländischen wird er Ghierswalwe genannt, nach dem vergessenen Verb gieren, das ›schrill schreien‹ bedeutet.«
(Peter Krauss, Singt der Vogel, ruft er oder schlägt er?)
… ich biete dazu: das pfeilschnelle Schrillen der Mauersegler
PGI ::: erschrecken messen
Zuhause bei den jungen Humboldts. Physikunterricht bei Marcus Herz, eine hoch aufschießende Flamme. »Ein halbes Gramm, sagte er, zwölf Zentimeter hoch die Flamme. Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee sie zu messen.«
(Daniel Kehlmann, die Vermessung der Welt)
taxonomisch ::: konzepte schrubben
»Wir sind auf uns selbst gestellt. Wie sind unser einziger Beobachter. Wir schrubben unsere Konzepte, um unseren ästhetischen Ansprüchen zu genügen.«
(Andrea Grill, Schmetterlinge)
Fotorunde ::: Schnee, Wald, Flur, Form & Figur
Schneestapfen, einsinken, Waldmatsch, gewaltiges Brausen, wehen, wummernd tobender Wind wirft um, brandet an, Ohrenrauschen, pfeifen, schleifen, klirrender Geist, snowalikes, crystalikes, deutlich missgelaunt zeternde Kohlmeise, ein Rotkehlchen leuchtet durchs Gebüsch fliegend auf, Märzenbecher kalt erwischt, Sonne, Licht, Funkeln. Schatten. Geometrie und Formen. Bizarr schöne Muster im Sand Schneemeer, gefegt, gefurcht, blühender Schneeball, und hjemme rummst eine Dachlawine nach der anderen polternd nieder. Ein Tag endlicher Winter in Leipzig.
PGI Expeditionsbericht & Trivialnotizen | España del Norte | 18. bis 28. Sep 2015
Keine Postkarten! Keine Bilder.
Rückreise, Segovia, Fliegen
Meergestärkt und bereit für die Rückreise durch das karge Land verlassen wir Noja spätvormittags an einem sanftsonnigen Tag ohne nennenswerten Wellengang. Es wäre perfektes Badewetter.
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Selbstauslöse-Gruppenbild auf dem Grashang mit Blick auf das Meer; mit Bank, Tamariske (Tamarix), und links im Bild einem leicht bauchigen mittelaltem Spanier der uns beobachtet, oder auch nur versucht nicht in unser Bild zu laufen
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Auf dem Weg nach Segovia. Die Wolken hängen getüpfelt und wie angepinnt am Himmel, so wie es eigentlich eher dem norwegischen Himmel vom wissenschaftlichen Beirat Prof. Hennecke als typisch attestiert wird. Der Blick über die weite Ebene scheint weiter zu gehen als in Mitteleuropa, oft von einem leicht erhöhten Punkt über eine weitgedehnte abfallende Fläche bis hin zu den umgrenzenden Bergketten.
Die Versuchsreihe von T.h.e.o. mit verschiedenen Mischungsverhältnissen aus Speichel und Kekskrümeln eine mörtelfeste und auf allen Materialien unlösbar haftende Masse zu erreichen nähert sich ihrem erfolgreichen Abschluss. Klanglich bewundere ich wie das aus einem anfänglichen Gequengel sich ausweitende Geplärr wiederholt in ein zufriedenes Keksschabgeräusch übergeht.
PGI Expeditionsbericht & Trivialnotizen | España del Norte | 18. bis 28. Sep 2015
Keine Postkarten! Keine Bilder.
Parque Natural Marismas de Santoña, Victoria y Joyel
Am letzten Volltag in Noja brechen der Abenteurer und die Berichterstattende noch zum ornithologischen Erkundungsgang im Gebiet rund um zwei Brakgewässer auf. Das Besucherzentrum ist eine kleine, nicht anders als pittoresk zu nennende, ehemalige Getreidemühle. Auf dem Weg befindet sich ein hölzerner Aussichtsturm, eine alte römische Brücke die als Teil des Jakobswegs errichtet wurde, der Blick geht über dicht bebuschtes weites Gebiet dass die beiden Brakseen umgibt, auf den Sandbänken stehen Mitglieder aus sämtlichen ortsansässigen Reiherfamilien, am Zufluss zu den beiden Seen Schilf. Im Besucherzentrum empfängt uns ein bärtiger Ornithologe, der uns begeistert im Obergeschoss mit den Ferngläsern verschiedene Vögel zeigt. Von ihm erfahren wir schlussendlich auch, dass es sich bei den kleinen weißen Reihern auf dem Vogelfelsen um afrikanische Zuwanderer handelt, die seit etwa 15 Jahren den Felsen besiedeln, und tagsüber auf der Nahrungssuche sämtliche Kuhweiden des Landes unsicher machen. Auf dem Rückweg können wir dieses Verhalten nochmals eingehend beobachten, vier cremefarbenen Kühen haben sich zwei der orangeschnäbeligen Reiher hinzugesellt und tänzeln den eher ruheliebenden Vertretern der Gattung Bovis vor den Schnauzen herum.
Ornithologische Notiz: Austernfischer (Haematopus ostralegus), diverse Reiher (Ardeidae), sehr dicke und graubauchige Blesshühner (Fulica atra), Haubentaucher (Podiceps cristatus), diverse Enten (Anatidae), ungesichtet aber vom Ornithologen der die Molina betreut als sehr einfach und oft zu sehen beschrieben: der Eisvogel (Alcedo atthis)! Seufz
thoreauvian ::: walden pond und vor sich hin wesen
»Seine Geschichte west im Dahingleiten seiner Wogen, in den gerundeten Kieseln an seinem Ufer und den an seinem Rand gewachsenen Kiefern. …
… er ist nicht müßig gewesen, obwohl er so sesshaft ist wie Abu Musa – der sagt, dass »still zu Hause zu sitzen der himmlische Weg ist. Das Hinausgehen ist der weltliche Weg«.
Doch ist der Teich durch sein Verdunsten und auf tausenderlei unvorstellbaren Wegen so weit gereist wie irgendwer sonst.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch I)