Kunst am Boden. Der Saal des UT noch weitgehend leer. Besprühte Leinwände.
Ein Konzert-Date mit Dame Luisenbach. Plausch vor dem Konzert in den unbequem Seitenklappsesseln, von winterlichen Jacken behangen. Vorband Jupiter C erinnert durch wohl inszenierte Trash-itude an Princess Chelsea, ein beat-schwerer Bogen aus repetitiver elektronischer Trance der in vagen Schlummer versetzt. Atmosphärisch Orientierung an Twin Peaks. Und ein Stück das wohlig an diese unglaubliche Drumstrecke von Chelsea Wolf erinnert.
Benommen stehen wir auf und nehmen einen Platz irgendwo mittig ein. Durch diverse live-Videos vor Freude und vorbereitet für Algiers. Und doch … die Wucht mit der einen der Beginn des Konzerts trifft. Die ungestüm pfeifende, fauchende und elektrisch aufgeladene Energie. Ein Orkan. Und was alles in ihm herumwirbelt. Soundschnipsel, Zerrgeräusche, nach vorn drängender Beat, der Tonus jedes einzelnen Stücks unter Spannung, die sich auf die Sinne überträgt, an der Aufmerksamkeit zerrt, Sein vor der Entladung eines Sommergewitters im Winter, Tanzbarkeit, ein Viertel blocparty-Nostalgie, in Drums Matt Tong, doch weiter, mehr, unaufgeräumter, sich überschlagende, überlagernde Gesangparts, die an anderer Stelle weich auffangen oder einen umschweben wie ein Wiegenlied, weitfassendes Instrumentarium der Stimmen im Backgroundchor, Brummen, lautes Rufen, überschlagen, Schreien, Summen, Pfeifen, Erinnerung an ein möglicherweise eingebildetes dschungelhaftes Kreischen, in jedem Stück andere Worte, Klänge, Laute, die alle ihren spezifischen Effekt erwirken, die Silbenklänge der Echostimmen, wahumm, Zeit wird gedehnt und zersetzt, zerdrillt und gestaucht, Postrock, Industrial, Soul 21.0, eine Kuhglocke?, Kirchturmläuten, aufbrausendes Schellenrasseln, Klapperschlangensignale, Ohrwurmmelodien, Loops, Groove, Geschwindigkeit und relatives Ruhen, …
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