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Budzillus | 23.10.10 | Absturz

Wiederholt gediegenes Konzert mit Tasteninstrument, diversen Saiteninstrumenten, Rhythmusgebern und tremolierender Blockflöte, vor zurückhaltend tobendem Publikum.

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Scumbucket | 11.10.10 | Moritzbastei

Wie hineingespült unser Weg, auf einer Woge vom italienischem System-Essen mit Sandrina und Araldo in die Veranstaltungstonne treibend, einer spanienaffin Liednamen vergebenden Band entgegen. Vor der schwer verriegelnden Pforte zur Tonne kurz vom anschwappenden Lärm abprallend. Kurzes Zögern. Hinein.

Das Konzert ist schon lange da, so wie man im menschlichen Leben — selbst bei über Einzelleben hinausgreifender Sicht — auch nur selten an ein Meer kommt das gerade erst glucksend vollläuft. Es ist laut. Der Geräuschanblick offenkundig zu weit, endlos bis zum Horizont für den ersten Moment. Man muss sich erst fassen. Es ist … laut.

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7.10.10 | Mouse on the Keys | Conne Island

Der Hund Emil. Er ist von erdigem Braun. Braunbärenbraun. Zottig, wuschelig. Vom Typ her ein bisschen wie einer dieser goldenen Apportierhunde, aber nicht so geleckt glänzend. Er ist vom wirklichen Leben. Naturbursche. Das Fell so dicht pelzig dass sein Gesicht konturlos bleibt. Das ist Hund Emil und als im Hof des Conne Island bei Draußensitztemperatur eine Tischtennisplatte in Beschlag genommen wird wetzt er bergeistert den Ball fixierend los.

Es gibt Hunde die wedeln am ganzen Körper.

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Revolutionär: neue Tonträgertechnologie

Gestern konzertlings entdeckt und erworben. Die neueste Technologie auf dem Tonträgermarkt. Sie nennen es Kasette … ein gutes Wort für die Aufbewahrung von Schmuckstücken.

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Motorpsycho | 7.06.10 | Conne Island

Bei Entdeckung dass Motorpsycho aus Trondheim sind, schrieb ich den Teilnehmern meines Norsk-Kurses naturlig sofort eine Empfehlung, war dabei aber der Musik Motorpsychos so gegenwärtig, dass ich diese nicht ohne eine Warnung versehen absendete. Men forsiktig, det er høyt musikken! Es steht allerdings zu bezweifeln dass der Lärmbegriff den ich beim Absenden der E-Post im Sinn hatte, dem wahren Wesen von Lärm nahe kam. Dem wahren Wesen von Lärm wie ich es jetzt kenne …

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Crippled Black Phoenix | 10.05.10 | UT Connewitz

Crippled Black Phoenix sind gekommen. Sie haben angekündigt dass sie kommen, und sie sind gekommen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Das war schon zu oft anders. Ein Tourplan nach dem Anderen durch widrige Schicksalsmacht vereitelt. Schmerz und Mitgefühl für die Band in der Seele, bei jedem Aufruf ob Fans noch andere Clubs in der Stadt kennen würden, wenn wieder ein gebuchter Auftritt aus unbekannten Gründen ins Nichts splitterte. Doch gestern ist es gelungen. Crippled Black Phoenix waren in Leipzig. Nicht als Hauptband — aber der Bann wurde gebrochen. Die Zukunft strahlt verheißungsvoll für mehr.

Das UT präsentiert sich diesmal mit wenigen noch nicht vollständig weggeräumten Kino-klapp-Polster-Reihen, die kurzweiliges Daniedersinken und Wegdämmern zwischen den Auftritten der 3 Bands ermöglichen, zu denen man sich schon frühabends aufmachen musste. Das Konzertvolk füllt das UT zu einer für das gen Bühne sehende Auge optimalen, lockeren Dichte, und wir finden uns im nicht genau festzulegenden Raumbereich Reihe 1–3 wieder. In Augenhöhe mit der Greavesschen Gitarre, in unmittelbarer Weite vor dem Mann der der Welt und an diesem Abend dem UT Connewitz Crippled Black Phoenix schenkt, tätowierte Ruhe und Einklang mit seinem Instrument ausstrahlt, dabei kein Bandleader, sondern ein Erster unter Gleichen. Neben der mit dem elektronischen Tasteninstrument tief verbundenen Dame. Dem in sich sinnendem Sänger. Den durch kurzweiliges Geplänkel und Geblödel in Erscheinung tretenden Bassisten, der knapp vor dem in weitem Hintergrund verschwindenen Schlagzeug steht. Neben dem klein wirkenden Gitarristen Nummer zwei, der durch eine metallene Fingerhülse am kleinen Finger glänzt. Und neben der Cellistin die ganz außen Klassik ausstrahlt. Endtime Ballads betiteln sie ihre Musik auf myspace. Und stehen in dieser Endzeit-Kulisse, auf der Bühne des UT.

Gleich zu Anfang. Die Gitarre vor Augen und den Klang so nah vor Ohren schweben Erinnerungen an das erste Blackmail-Konzert heran. Die von der Gitarre entfesselten Töne schweben direkt auf einen zu und wickeln ein wie damals. Wenn aus den ganzen rauhen Einzelkomponenten einer E-Gitarre im Zusammenklang dieser harmonische und weiche Gesamtton entsteht. Satt und laut und Effekt.

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Eläkeläiset | 27.04.10 | Moritzbastei

Hinweis. Diese Humppa-Lektion baut auf Humppa Basiswissen auf.

Es ist Sommer. Jahrmarkt. Trubel, Zuckerwatte. Wildes Geschrei aus Fahrgeschäften. Da wo gerade der Jahrmarkt lebt, existiert normalerweise nichts als eine wie geflickt spärlich betonierte Brachfläche in der Stadt. Der Jahrmarkt ist darüber gesetzt, aufgeklebt über die so stumpfe Realität.

Der Jahrmarkt liegt irgendwo in einer Stadt an der Nordsee. Diese Gewissheit zieht man aus dem nautischen Klang der Instrumente die von irgendwoher erklingen. Von wo? Da steht ein Kinderkarussell. Ein motorisiertes Ringelreiten. Und darauf sitzen wir alle, und das Karussell dreht sich. Und es ist bunt. Und es beschleunigt auf Humppa-Geschwindigkeit …

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Mumford & Sons | 15.04.10 | Astra

Lend me your eyes I can change what you see
But your soul you must keep, totally free
(Har har, har har, har har, har har)

In these bodies we will live, in these bodies we will die
Where you invest your love, you invest your life

(Mumford & Sons, Awake my soul)

Nach einem gemütlichen Abendessen irgendwo in der Simon-Dach-Straße trennen sich gefährtliche Wege von Frl. Gründl (Name geändert, doch nicht von mir). Tags darauf werde ich in einem Buch erfahren, dass gründeln die Tätigkeit ist, der Enten in Teichen müßig nachgehen. Doch wie ich dieses Wissen in Beziehung setzen soll, ist mir noch ziemlich rätselhaft. Wir, 2 Kartenbesitzende werden von Frl. Gründer, einer Kartenunbesitzenden noch Richtung Astra gebracht. Eine zufällige Ballung der Wortmatrix, die deren Gitterstruktur sichtbar werden läßt.

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Get Well Soon | 3.03.10 | Centraltheater

Theatreske Umgebung wirkt unweigerlich auf Stimmung, Auftritt und Wahrnehmung einer Band ein. Das ist in Leipzig mit UT Connewitz und Schaubühne Lindenfels nichts Unbekanntes.

Doch Novum ist wenn der Ort nicht wie eine verfallene Erinnerung ausstrahlt, sondern in Gegenwart glänzt. Noch selbst lebt und höchstens ein bisschen seinem Zweck verfremdet. Das Erklimmen der breiten Treppen hoch zu den Rängen. Rotbezogene Bestuhlung. Leuchter. Der Blick zur Bühne geht nach unten. Alles ausgebreitet, vorbereitet. Und das Endpausenklingeln. Ein Gefühl von Größe, Erwartung schwebt in jedem Luftpartikel. Man sitzt, das Herz steht.

Keine Band könnte mehr genau hierher gehören als Get Well Soon. Wenige vielleicht genau so gut, aber keine besser.

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BudZillus | 20.02.10 | Absturz

vielleicht sehen wir uns bald wieder auf dem Musikkanal,
da singen wir die Lieder halt zweidimensional

(Budzillus, Das Ende kommt zum Schluss)

Das Schicksal 2.0 beschenkt mit einem ganz und gar wundervollen und grandiosem Konzerterlebnis. Wer es schafft einem Lied wie Rain Dogs aus genialer Hand eine daseinsberechtigte, da eigenständig wundersam tief grölende doch nicht bellende Cover Version einzuhauchen, eine Version die wie eine vage Erinnerung am Gedächtnis klopft, verweht und umwunden wie ein Geschenk durch die Zeit, der hat mich gewonnen.

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Jeniferever | 05.12.09 | Ilses Erika

Wir schreiben das Jeniferever-Konzert Numero IV im Sternzeichen der Konsistenz und des andauernden Glücks. Und so wurde vorgschlagen dass als einziger Satz hier stehen solle:

Sie waren wieder da. (III, II)

Gelesen und innerlich gesprochen mit glückvoller Wärme im Gesicht, wäre damit auch schon viel gesagt. Aber nie alles.

Vorspann. Die Luft nieselt und ist Ungemach. Es ist Nacht und das Konzert ist auf 23 Uhr angesetzt. Wir verbringen die erste Wartezeit in der Connstanze und begeben uns 10 vor 23 Uhr Richtung Ilses Erika, treten ein, werden aber wieder vor die Tür verwiesen. Unschlüssig ob die 10 Minuten vor der Tür wartend verbracht werden sollen, fühlt man sich vielleicht in anderen Wetterlagen. Nicht in diesen. So wird die Verlängerung der Karl-Liebknechtstraße entlanggepilgert, auf der Suche nach Unterschlupf. In erwählter Kneipe Nummer 1 scheuen wir den durchqualmten Anblick der anderen Gäste und schwimmen so in ein neues, kleines und feines Wohnzimmer-Kneipchen mit putzigem Fischlogo. 3 Wein, keinen Becherovka und 1 Portwein später hasten wir mit eingezogenem Kopf wieder an den Ort der Verheißung.

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The Heavy | 17.11.09 | McCormacks Ballroom

Blick auf die sich endlich auf der Bühne sammelnde Band. Der Bassist würde wohl durch Bemützung, darunter hervorlugenden Haarstränen und Bärtigkeit ohne weiteres bei Portugal. The Man aufgenommen werden, und so ist es nicht Wunder dass The Heavy in einigen Detailheiten an den wildabwechselnden Mix von Portugal. The Man erinnern, mit stilsicherer Sicherheit das zusammenstellend was dann nicht mehr anders kann als zusammenzugehören.

Der Soul und eine eingeschmiert hochgleitende Stimme wie von Prince reiben aneinander und werden von sehr viel Bass und Schlagzeug wie auf einem Trampolin katapultierend in der Schwebe gehalten, sodann HipHop-Rap-Gesang darunter gestreut, und hinter der nächsten Schwingung wartet wieder das Unerwartete, schon der Groove oder heruntergebremst sägendes Swinggequietsch.

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Zoo und Chuck Ragan | 13.09.09 | Conne Island

Konzert 20.05.08 im Conne Island

Der Tag des diesjährigen Chuck Ragan-Konzertes beginnt um 6:40 Uhr nicht durch das Klingeln des Weckers sondern das der Tür. Im automatischen Modus betätige ich den Türsummer um dem erwarteten brüderlichen Besuch Einlaß zu gewähren und bereite ihm wie gefordert ein Pfannkuchenfrühstück.

Dafür erklärt er sich bereit mit mir meine Zoojahreskarte auszunutzen und sich mit mir über variierende Fischformen und -Mimiken, sich häutende Schlangen, das Vogelhaus mit BulBul-Vögeln und außerhalb ruhenden Mandarinenten zu begeistern.

Zoohighlight des Tages. Die Seebären werden mittags aktiv und lassen sich an der Unterwasserscheibe beim Durchswassergleiten und dabei durch die eigenen funkelnden Luftblässchen Durchwirbeln bestaunen. Eines hat ein Steinchen im Mund mit, das es an der Scheibe immer wieder fallen läßt um es dann wieder vom Boden aufzuheben. Ein anderes versucht sich durch Eigenartigkeit hervorzuheben und bewegt sich beständig knapp unter der Oberfläche, lediglich die eine Flosse immer über Wasser haltend, so dass sie nach mehreren Minuten schon von der Sonne getrocknet ist.

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Helge Schneider | 6.08.09 | Parkbühne

Auch dieser Artikel ist Teil der Initiative für kürzere Blogeinträge*. Nur Lästerer würden dahinter mangelnde Schreibinspiration vermuten. Dies ist, und das muss hier klar festgestellt werden, natürlich mitnichten der Fall. Vielmehr ist die Kürze dieses Eintrags Ausdruck großer innerer und gewonnener Kämpfe Zurückhaltung in der Wortmenge zu üben.

01 Der güldenste Moment. Helge plingt in heroisch entspannter Gelassenheit hinter dem Xylophon stehend, doch gleichzeitig geschmeidig die innere Bewegtheit nach Außen darstellend, aus diesem glockenhell reine und weiche Töne heraus, Klangschlegel und Mikrophon in der Hand haltend. Und im letzten Schlag fällt das Mikrophon aus der Hand auf mehrere Xylophonplatten und erzeugt mit diesen den interessantesten Krachteppich, auf dem man in einem progressives Rockzimmer an die Decke träumend liegen könnte.

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The Gaslight Anthem & Social Distortion | 15.06.09 | Zenith

»And I always dreamed of classic cars and movie screens.
Trying to find someway to be redeemed.«
Gaslight Anthem, Old white Lincoln

Richtige Rocker die wir sind, oder zumindest an diesem Abend sein werden, geht’s natürlich motorisiert Richtung Minga zum Konzert. Richtige Rocker lieben das Klischee und das Klischee lebt nicht ohne sie. Und nichts anderes wird man sehen. Alles andere wird man wegblenden.

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