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thoreauvian :::Herbsttiefe
Damals im Spätsommer. Die sich schnell senkende Taunässe bringende Dunkelheit lässt uns alle etwas betrübt das nahende Gefühl spüren, dass der Sommer sich wieder neigen wird. Und später Hr. Thoreau … »Der Herbst hat eine Tiefe, die keine Dichtung ausgelotet hat – Hinter dem raschelnden Laub – und den Getreideschobern – und den Weintrauben ohne Laub – bin ich empfänglich für ein gänzlich neues Leben – das noch kein Mensch gelebt hat. Mein Glaube wird durch das gelbe Blatt genährt. Wer kann im Oktober den im Wald raschelnden Wind hören, ohne zu glauben dass diese Erde noch geheimnisvollere und edlere Bewohner als Faune und Satyrn, Elfen und Feen hat. – in den schwindenden Farben des Sonnenuntergangs sehen wir das Tor zu anderen Wohnungen im Haus unseres Vaters.« Anschließend ein Gedicht dass in englisch verbleibt »the winter is lurking in my moods«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
auster ::: winzige Winkel der Zeit
»… Auggie fotografierte die Zeit, wurde mir klar, sowohl die natürliche Zeit als auch die menschliche Zeit … indem er sich in einem winzigen Winkel der Welt postierte und ihn in Besitz nahm …«
(Paul Auster, Auggie Wren)
thoreauvian ::: Parzellen und Rabatten des Waldes
in der Zeitenwende vom Jägerdasein zum Gartendasein. »Gärtnern ist zivilisiert und gesellig, doch fehlt ihm die Kraft und die Freiheit des Waldes und des Außenseiters. … die heldenhaften Wege sind rau und in anderer Hinsicht zurückgezogen, und wer sie betritt studiert seine Parzellen und Rabatten in den Sternen …«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
thoreauvian ::: wachstum beziffern
»Warum sollte das Gegenwärtige uns so viel aufbürden? Ich sitze jetzt auf einem Baumstumpf dessen Jahresringe Jahrhunderte des Wachstums beziffern.« … und sogar der Boden selbst besteht aus diesen Stümpfen. Sein Stock stößt viele Äonen in die Oberfläche. Das Quaken der Frösche scheint ihm älter als der Schlamm Ägyptens. Ein fernes Rebhuhn hört er auch, das auf einen Baumstamm trommelt. Als wäre es der Pulsschlag der Sommerluft.
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
Sprache ::: graue Vorzeit bis Vorstadt, zu viele Vorstellungen
»Die Sprachmaschine gestattet es so ziemlich jedem – vom prämodernen Jäger in grauer Vorzeit bis hin zu postmodernen Intellektuellen in grauer Vorstadt –, diese bedeutungslosen Laute zu einer unendlichen Vielfalt subtiler Bedeutungen zu verknüpfen, und das alles anscheinend ohne die geringste Mühe.«
Frage nach Zeitpunkt des Ich-Tarzan-Stadiums der Sprache? »vor 40000 Jahren, vor 100000 Jahren oder sogar noch früher? Davon hat unglücklicherweise kein Mensch eine Vorstellung (oder genauer gesagt, allzu viele Leute haben davon allzu viele Vorstellungen).«
(Guy Deutscher, Die Evolution der Sprache)
knausgård ::: batrium, inne & ute
»… helt fra jeg var liten hadde jeg vært fascinert av forholdet mellom inne og ute, når det som skulle være inne var ute, og omvendt. Et av det mest hypnotiske minnene jeg hadde var den gangen jeg og Geir hadde kommet over en kjeller i et halvferdig hus som var full av vann. … vann, inne!«
(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5)