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thoreauvian ::: reifes nichts tun
»Mein Tagebuch soll die Aufzeichnung meiner Liebe sein. Ich möchte darin nur von Dingen sprechen, die ich liebe, meiner Zuneigung zu jedem Aspekt der Welt, zu dem, woran ich zu denken mag. [… fühlt ich wie eine Knospe im Frühling ...] ich fühle mich reif für etwas, tue aber nichts, kann nicht herausfinden, was es ist. … ich habe lange genug brachgelegen. … zumeist ist der Geist des Universums seltsam freundlich zu mir und ich genieße vielleicht einen ungewöhnlichen Anteil von Glück.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
thoreauvian ::: kein zusammenhang
»Gedanken verschiedenen Datums werden nicht zusammenhängen.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch IV)
pratchett ::: permanente unwirklichkeit sehr sehr aufregend
»… im Kosmos wimmelte es überall von Ignoranz, und der Wissenschaftler verhielt sich wie ein Goldsucher, der im Bach der Unwissenheit nach den Nuggets der Erkenntnis fischte. Gelegentlich fand er einen kleinen gelben Klumpen im Kies der Unvernunft und im Sand der Ungewissheit, zwischen den haarigen, achtbeinigen und schwimmenden Dingen des Aberglaubens.«
»… die Wissenschaftler lehnten es plötzlich ab, sich mit richtiger Wissenschaft zu befassen, wiesen stattdessen auf die Unmöglichkeit hin alles zu wissen. Sie meinten eigentlich gäbe es gar keine Realität … und das mit der permanenten Unwirklichkeit sei sehr sehr aufregend.«
(Terry Pratchett, Total verhext)
pratchett ::: pendel des ichs
»… Risiko waren alle hellseherisch begabten Personen ausgesetzt. Das menschliche Bewusstsein ist nicht dafür geschaffen auf der langen und breiten Autobahn der Zeit hin und her zu rasen. Es löst sich dabei aus seiner Verankerung, unternimmt allein vom Zufall bestimmte Ausflüge in Vergangenheit und Zukunft und kehrt nur ab und zu in die Gegenwart zurück. Mütterchen Dismass hatte ihren mentalen Fokus verloren … übrigen Hexen … hofften dass es Mütterchen Dismass gelang einzelne Gesprächsfragmente zu sammeln, wenn das Pendel ihres Ichs in die Gegenwart schwang.«
(Terry Pratchett, Total verhext)
thoreauvian ::: Gedankenrahmen finden, dem Leben übergeben
»Vielleicht kann ich nie einen so guten Rahmen für meine Gedanken finden, wie den, dem ich sie entnommen habe. Der Kristall funkelt nie heller als in der Höhle.« Dann zu Fabeln und Transfer moralischer Vorstellungen, Kinder, Erwachsene. Zusammenhang mit dem Vorhergehenden unklar. Dann Schwenk zurück. »… wie wirst du sie je zusammennieten können, ohne dass die Feile ihre Spur hinterlässt? Bereits Plutarch tat dies nicht; Montaigne ebenso wenig. Man hat in dieser Form Reisen beschrieben, doch vielleicht war das Alltagsleben keines Menschen reichhaltig genug, um Eingang in ein Tagebuch zu finden.«
»… wenn Du ein Schriftsteller bist, schreibe als ob eine Zeit kurz bemessen wäre, denn sie ist es in der Tat, wenn sie am längsten scheint. Benutze jede Gelegenheit, wenn deine Seele erreicht ist. … Gebrauche und übergebe dem Leben was du nicht dem Gedächtnis übergeben kannst.« [→ das ist schön, aber will man es so handhaben? Etwas dem Leben übergeben und vergehen lassen, … es ist ja nicht so als könne man irgendwas mitnehmen, doch! erwidert etwas, bis man gehen muss, was wäre man da ohne Erinnerungen? Weiterhin unklar, ob er nun jede Gelegenheit zum Aufzeichnen nutzen möchte, oder stattdessen die Momente einfach nur dem Leben und Vergehen übergeben.]
(Henry D. Thoreau, Tagebuch IV)
thoreauvian ::: mit sich selbst besprechen
»… mich mit meinen eigenen Gedanken besprach …«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch IV)
thoreauvian ::: luftmeer, rippelmarken auf schnee
Schneewehen als Studienobjekt, ihre Philosophie und Poesie. »Rippelmarken die das Luftmeer auf dem schneebedeckten Boden schafft.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch IV)