Emma Ruth Rundle | 20.07.22 | UT Connewitz
Nachsehen, wann Emma Ruth beginnt, und dabei wieder daran erinnern … es wird heute mit Klavier sein! Etwas leuchtet im Sein. Weg zum Konzert mit der temporären Komfortzehn, innen nicht nur überraschend kühl, sondern auch, zwar unbequem, bestuhlt. Der Abend in sehr ruhiger Stimmung, die Vorkünstlerin, Jo Quail, ein e-Cello aus dem sie sehr schöne klare und verquere Töne entlockt, sich loopt, und vieles andere veranstaltet, Versatzstücke einzelner Klänge folgen aufeinander, wirkliche Streichfolgen gehen kaum mal länger als wenige Takte, wodurch alles ein bisschen wie eine lang anhaltende Klang- und Ideenfindungsprobe klingt. Jo Quail ist dabei strahlend nett, unterhält sich mit dem Publikum, witzelt dass sie hier mal andere Sachen spielen kann, weil sie nicht auf einem Metal-Festival ist, und lobt artig die besondere Venue … | … Emma Ruth wechselt zwischen Taste und Akkustikgitarre, ihre Stimme zwischen süßer Helligkeit, Flüstern und brausendem Sturm. Alles in dieser ihr eigenen Art innerhalb der eigentlichen Melodie unzählige Submelodien in die Wörter zu legen. Live auf der dunklen UT-Bühne ist es ein Knistern der Stille, klarer Brillanz, es müssten bessere Worte gefunden werden, das auf keinem Album erlebbar ist. Dazwischen Geplauder mit dem Publikum, viele UT-Erinnerungen, Woven Hand, unzufrieden mit der Unperfektion ihres Gitarrenstimmens, sie würde es so gerne perfekt für ihr Publikum machen, doch es ist unmöglich. Und zwischen allem … darf das Wort Intensität wohl nicht fehlen, in jedem einzelnen Stück, in jedem Moment, und die Nähe die sie zwischen sich und allen die zuhören einlässt. Ein Stück zusammen mit Jo Quail, sie haben es bereits zusammen auf der Platte gespielt, doch sie spielen es zum ersten Mal wirklich zusammen, und sind sehr glücklich darin.