Gold. Goldt. Gold.

Irgendetwas in meinen Genen drängt mich dazu dieser Tage stampfend durch enge Gänge marschieren zu wollen und dabei das Zwergenlied lauthals anzustimmen. Doch sind enge Bergwerkschächte weit weg, so dass ich dem in anderer Weise nachgeben muss …

Dreierlei kam bisher zu Tage. Es ist nicht alles Metall was Gold ist …


Gold 01
Das Gold in der Natur und mir.

Es gibt ein goldenes Geheimnis in diesem Herbst das bis in den tiefsten Winter leuchten wird.

Der Wind hat es von den Krähen, die immer für tremolierende Banjos zu haben sind. Sie sind weder musikalisch sehr gewandt, noch kann man ihre Sprache verstehen. Doch sie lieben die Musik. Darin sind sie mir ähnlich. Und sie krahehen aus voller Seele und der Wind versteht. Versteht dass er nun nie mehr anders kann als weit und geschwind auszuschreiten. Er weht es durch die Baumkronen und Blätter, hoch und weit und immer weiter steigend, flüsternd, dann tosend. Erhaben. Die Blätter flattern ihm nach und schreiben es einem vor der Nase tanzend in die Luft, bevor sie losgelöst weiterwirbeln, frei. Schreiben in herbstschimmerndem Blattgold: Mumford & Sons.

Die Natur flüstert es einem zu. Jeder blaßmorgendliche Sonnenstrahl brennt es einem mit dem Gesang ins Herz, die immerwährend glückliche Sehnsucht nach dem, was das Leben einem geben wird. Und am nachtdunklen Abend spiegelt es sich in allen Sonnentönen des bodenbedeckenden Blättermeers auf der regennassen Teerfläche, während Regen und Laub einen umwirbeln, als wäre die Welt eine Schneekugel, und gerade dauerte dieser immer zu kurze, perfekte Moment an, in dem sich sich das heftige handgelenkverzerrende daran Schütteln lohnt, alles zum Leben entfacht, alles sich in der Schwebe tummelnd, bevor es wieder leblos zu Boden sinkt.

Manche werden nun sagen, dass sei alles Einbildung und dass ich auf den langen einsamen Wegen zur Arbeit übermäßig der Phantasie zuspreche. Oder gar behaupten es läge an den Lautsprechern in meinen Ohren, die mir suggerierten die Musik läge in der Natur und käme mir aus ihr entgegen.

Aber das ist genau die Art übler Nachrede unter der auch Ion Tichy zu leiden hat. Ich weiß es besser. Jeder Ton davon hallt in der Natur wieder und wird sie nie mehr verlassen.


Goldt 02
Goldt in der Schaubühne
am 2.12. Gelb ist Zimbos Einband. So heißt das neueste Buch. Doch jedes seiner Bücher ist wie eine Schatztruhe, wie das Leben, das Leben beschreibend in so kleinen Details wie über Nacht stehen gelassene Kräuterteetassen ungetrunkenen Inhalts:

»… Am Morgen wird die Teeoberfläche in solchen Fällen von einer wunderbar schimmernden, vielfach durchrissenen Haut bedeckt sein, und wenn wir in der Lage sind, Beleuchtungskörper oder die Sonne auf diese vermutlich bakteriell erzeugten Faszinationsflächen zu richten, sollten wir uns nicht scheuen, zu einer Kamera mit guter Makrofunktion zu greifen. Es wird nämlich Spiegelungen festzuhalten geben, und indem man das tut, ehrt und würdigt man den Zauber des magischsten Platzes der Welt, nämlich der eigenen Wohnung.«

Ja, Herr und Meister, so sei es. Ich werde folgen, ich werde fotografieren …


Gold 03
Goldschürfungen in MP3-Abspielprogrammen

Bright Eyes, Gold Mine Gutted — lange nicht mehr gehört und es fällt auf: es ist schwer mit Sicherheit beim Digital Ash-Album zu sagen, ob es absichtlich hakt, oder der Rechner beim Digitalisieren Schluckauf hatte.

Chuck Ragan, Album: Gold Country — mehr …

Cold War Kids, Golden Gate Jumpers — in bester East-Coast is singing ’bout the West-Coast-Christmas-New-York-Style-Film-Manier

Die Ärzte, Goldenes Handwerk — »Ampeln kann ich nicht ausstehen, ich weiß nie, bei welcher Farbe soll ich gehen«… weil er Schlagzeuger ist.

Firewater, Album: The Golden Hour — mehr …

Goldfrapp — und mir wäre auch so gewesen als gäbe es ein Lied, dass das Auftauchen in der Gold-Suchliste wahrscheinlich macht … wie hieß das noch gleich, die hatten doch ein Lied, irgendwas war doch da mit Gold … wie hieß die Band?

Head Automatica, Solid Gold Telephone

John Vanderslice, The Golden Gate — wieder Golden Gate

Josh Ritter, Album: Golden Age of Radio — ein Album das mir definitiv noch fehlt. Wer Lieder wie Harrisburg geschaffen hat, kann nichts schlechtes schaffen. Hier eine etwas raschere und nassere Version als mir vorliegt.

Marylin Manson, Album: The Golden Age of Grotesque — selten gehört. Es findet sich hierauf die Cover-Version von Tainted Love.

Millencolin, My Name is Golden — Wahnsinn, nie das Gold im Titel bemerkt, aber war schon immer mein Lieblingslied des Albums.

Mogwai, Golden Porsche

Portugal. The Man, Gold Fronts — Wahrlich. Ein Album wie ein Fluss aus Gold.

The Scanners, Violence is golden — doch nur wenn es mit dieser Stimme gesungen wird. Mehr …

The Stranglers, Golden Brown — musste aufgrund nicht bestätigter Vorfindungserwartungshaltung erst digitalisiert werden. Und während man diesem schwingzupfend Goldglück in die Seele stäubendem Lied zuhört, kann man darüber nachgrübeln, wie es sein kann, dass ein Menschenkonglomerat das in der Lage war dieses Lied zu schürfen, nichts anderes Hörbares zustande zu bringen in der Lage war.

Tom Waits, Diamonds & Gold

Woven Hand, Truly Goldenmehr …

::: Schlusspunkt: Der Zwerg 2.0 schürft mit Suchbegriffen.

3 Kommentare
  1. walte · November 13, 2009 @ 19:37

    Sehr goldig, das. Du hast aber noch ein Goldstück vergessen: Savoy Grand - From the Gold Hotel

    Zu finden auf ihrer EP The Lost Horizon. Die (noch bessere) Live-Fassung gabs bis vor kurzem noch für umme auf ihrer Website. Schade, dass das weg ist. Lohnte sich sehr. Aber trotzdem: Wenn Herbst, dann auch Savoy Grand. Die übrigen freien MP3s sind auch mindestens ein, wenn nicht sogar zwei Ohren wert. Reinhören. sofort!

  2. admini · November 13, 2009 @ 19:47

    Hihi. Das Goldstück hab ich nicht vergessen, es ist nicht auf meiner Festplatte und Mein MP3-Abspielgerät konnte es daher nicht finden.

    Trotzdem, mein Fehler natürlich. ;-)

    dafür liefer ich den myspace-link: http://www.myspace.com/savoygrand

  3. walte · November 13, 2009 @ 21:12

    Upps, ja Link vergessen vor lauter Begeisterung. Meinte sogar ausnahmsweise auch gar nicht MySpace, sondern die echte Website (Ja, Bands haben durchaus noch so richtige Websites auf denen so echte Infos stehen). Hier jetzt der entscheidende Link: http://www.savoygrand.com/

    Unter “Music” gucken und über die tollen Lieder freuen (insbesondere Empty Roads, was für ein song!).