The Heavy | 17.11.09 | McCormacks Ballroom
Blick auf die sich endlich auf der Bühne sammelnde Band. Der Bassist würde wohl durch Bemützung, darunter hervorlugenden Haarstränen und Bärtigkeit ohne weiteres bei Portugal. The Man aufgenommen werden, und so ist es nicht Wunder dass The Heavy in einigen Detailheiten an den wildabwechselnden Mix von Portugal. The Man erinnern, mit stilsicherer Sicherheit das zusammenstellend was dann nicht mehr anders kann als zusammenzugehören.
Der Soul und eine eingeschmiert hochgleitende Stimme wie von Prince reiben aneinander und werden von sehr viel Bass und Schlagzeug wie auf einem Trampolin katapultierend in der Schwebe gehalten, sodann HipHop-Rap-Gesang darunter gestreut, und hinter der nächsten Schwingung wartet wieder das Unerwartete, schon der Groove oder heruntergebremst sägendes Swinggequietsch.
In der Abendmitte zwar scheinen all diese Gegensätze plötzlich zu sehr nebeneinander gleichlaut aufgereit, nicht mehr Spannung sondern einen einsamen, wenn auch gutklopfenden Ton erzeugend. Das ist schade, doch spätestens in der A Capella-Einlage à la wildwest-Herrenchor die die Zugabe einleitet ist dies wieder vergessen.
Sehr viel mehr ist nicht zu sagen. The Heavy sind schwer in Ordnung anzusehender heißer Stoff. Und da es hierzu nicht mehr zu sagen gibt, nutze ich gequält aufschreiend die Möglichkeit Schande auf all die vielzähligen in leise Lieder Reinbrabbler heraufzurufen, die bar jeden Feingefühls einer audiellen Herde Bisons gleich durch den Ballraum trampeln, während vorne auf der Bühne die berührendsten und schimmernsten Momente des Konzerts wie in einer Seifenblase vorbeischweben, wunderschön anzusehen, doch so empfindlich und leicht zu zerplatzen. Schande über sie. Und Vergessen.
Anseh, Hör- und Fühlvorschlag How you like me now. Das Waldwesen in mir ist verzückt und tief gerührt ob der wundersamen Waldspektiven und erinnert sich an Leipziger Bärlauchblütenfelder …