Moni on Ice und Zoo im Schnee
Trotz Landei-Status war ich heute einer zurückhaltenden Neugier folgend zum ersten Mal auf einer zugeeisten Wasseroberfläche. Der See im Rosental ist ein beschauliches Kreisrund von etwa 50 m Durchmesser. Schon von Ferne sehe ich schlittschuhlaufende Menschen. Als ich daran auf meinem Zooweg vorbeigehe, tapst sogar ein altes Omchen ihrnichts sorglos bis zur Seemitte.
Ich fühle es, heute ist der Tag, an dem auch ich diese Erfahrung unzähligen anderen hinzufügen werde. Natürlich, die Eisschicht ist momentan gewiß gerade einmal 30 cm dünn, und auf einer derartigen Schicht hinaus auf einen wildwindumtosten See zu treten ist nicht ungefährlich. Zumal wenn unter der Eisschicht aufgrund der Größe des Sees unwägbare reißende Strömungen sich dem Eis widersetzen mögen und die oben liegende Schicht dünn und kracksend halten. Doch Wagemut ist schließlich seit je mein zweiter Vorname, wenn auch — ich gestehe es — nicht mein Erster.
Und so begehe ich zum ersten Mal in meinem Leben zugefrorenes Eis, mich vernünftig in Ufernähe haltend, die Abwesenheit von verräterischem Klirren und Knacksen will mich nur in Sicherheit wiegen. Ein gewöhnlicher Schritt für die Menschheit im allgemeinen, doch in mir kribbelt das Gefühl des Neuen und Eigenartigen, wie als wenn Himmel und Erde am Horizont gespiegelt mit einem Mal vertauscht wären.
Zu meinem Bedauern verspürt das Frack-Federvieh das ich heute bei eben jener Tätigkeit des auf dem Eis Ausgleitens und Herumtollens beobachten wollte diese Neugier mitnichten. Stubenhocker sei ihr erster Vorname.