Chuck Ragan | 20.05.08 | Conne Island
Es gab mal wieder ein Konzert in Leipzig. Zu dem man musste/wollte/gezogen wurde. Der Californische Zimmerer und Folk-Musiciano Chuck Ragan gab sich die Ehre. Mit raumfühlender Stimmgewalt. Auf dem Album ist diese erahnbar. Aber das wirklich zu erleben ist etwas anderes. Wie wenn man von Windstärke 17,5 umgesungen werden würde. Und das Gitarrenspiel ist entsprechend. Das Instrument überlebte nur knapp.
Mit dabei ein amerikanischer Paganini mit Jesuslocken die von einem Basecap gekrönt werden – Jon Gaunt. Da wird mit wildem und zugleich beseeltfreudigem Blick an der Fidel gezupft und gesägt. Sein Spiel würde dem Sänger noch fast die Show stehlen, wenn sie denn konkurieren täten was sie zum Glück nie getan haben würden. Es ist schließlich Seelenmusik.
Und Austin Lucas, sympathischer und sehr publikumskommunikativer Vorbandmann. Jede Minute seines Bühnendaseins zeigt, dass er Sproß einer Musikerfamilie ist. Da hat man irgendwann auch soviele Auftritte gehabt, dass man keine Lust mehr hat sich zu überlegen, was man spielen wird. Soll doch das Publikum sagen was es hören will. Und die Wünsche werden dann stirnrunzelnd oder hocherfreut zustimmend kommentiert. Und danach wird angefragt ob die Darbietung des Liedes denn in dieser Art und Weise gefiel. Sehr höflich das. Und macht Schule. Auch Herr Ragan will nach einiger Zeit Wünsche hören. Wo soll soetwas denn hinführen? Wenn Musiker nicht mehr wissen was sie spielen wollen.
Abschnitt 3 des Abends. Gemeinsames Musizieren. Ragan, Gaunt, Lucas und diverse weitere Bandmitglieder. Oh brother. Und sie geben Zugabe, zu und zu, bis ihnen die Stimmen brechen. Und das Publikum dankt.
Und die Musik? Melodien die so schön sind, dass sie einem Rührungstränen in die Augen und dieses Fliegegefühl ins Herz zaubern. Gitarre, Mundharmonika, Fiedel und Stimme.
Anhörtipp: California Burritos … I can’t stand feeling nothing.
admini · May 24, 2008 @ 21:27
Nachschub. Wenn man sich die Paganinibilder auf Wikipedia ansieht mag man fast ins Zweifeln kommen. Vielleicht ist es ja gar Paganini selbst. Unheimlich diese Unsterblichen. Trotzdem bin ich froh. Wollte den ja schon seit ich im Musikuntericht von ihm vernahm wissen wie es gewesen sein mag in live zu sehen.
The Passage » Zoo und Chuck Ragan | 13.09.09 | Conne Island · September 14, 2009 @ 21:48
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