Wochenende in Rügen

Liebe Katha,

ich weiß ja wie schnell man sichs mit Kollegen verscherzt. Hier vollkommen ungezwungen die versprochene Postkarte.^^

Notorischer Platzmangel auf Postkarten. Stichpunkte. Freitag, Wetter ab Überquerung Rügenbrücke wie erwartet verbessert. Von 100% grau zu bezaubernd wechselhaft. Stundenlang an Weizenfeldern/eingesprengselten Bäumen vorbeigefahren, Kytesurfer in weiter Ferne, Fähre, Möwen. Bungalowsiedlung im Wald, Stromtabelle zeigt uns, dass die letzten Gäste vor einem Jahr da waren, entsprechend muffiger Duft, dafür draußen Waldgeruch, Alex klärt über typisches Beäugtwerden als Neuankömmling in Feriencamps auf und wird ab jetzt versuchen uns das richtige Gefühl durch Hinweis auf Nummernschilder und damit Herkunft der anderen Teilnehmer zu vermitteln, pompös bewölkter Steilküstenstrand, stein- und sandig, Donnerkeile, Meer riecht zwar nach Meer aber nicht salzig, Alex freut sich über nostalgieauslösende Bemöbelung in den Bungalows; Samstag, kältezitterndes Milchbrötchenfrühstück mit Weintrauben auf Veranda, geheizte Kochplatte für Tee- und Cappuccinowasser verströmt typischen sauren Öl-Brandgeruch. Aufbruch zu Wissower Klinken, Wanderweg etwa eineinhalbstunden hin und zurück, Alex kennt halsbrecherische Abkürzung mit Auto durch Wald. 10 Minuten. Käfer lieben gelben Pulli, Lästig. Meer an Klinken klischeetürkis. Hübsch. Prora. Schwer fassbar, beeindruckt. Strand dahinter bevölkert, Sonnensommerwetter. Mir wird meine erste Qualle gezeigt. Alex führt uns an seinen Kindheitsferienort bei Middelhagen. Beschaulich hügelig schön da. Wanderung zum nächstgelegenen Fischerörtchen um dort zu speisen. Unfassbar diese Banausen die mit dem Auto bis ran fahren müssen, was man sich selbst mühsam erwandert hat, es gibt nur hellen Orangensaft, schmeckt nach Grapefruit, Regenschauer, von Südostküste wieder zurück nach Nordost. Alex kurvt uns fleissig durch die Kurortschaften. Mischwald. Felder. Mich faszinierender lichter Nadelwald mit gelblichen Wildgras am Boden. In Bungalowsiedlung rasch festgestellt das Annes Ankunft noch geharrt wird, stellen fest das viele Dresdner und Leipziger Nummernschilder haben, packen Port und Milchbrötchen und gehen den Strand nutzen. Meerbewölkung, durchbrechende Sonnenstrahlen. Später vor Annes Bungalow auf Veranda sitzen, Einfühlung in gesellschaftliche Verzahnungen eines Feriencamps; Sonntag, zitterndes Frühstück auf Veranda, abreisende Wagen werden artig kommentiert, »Schau an, die Dresdner fahren auch«, Bungalow schrubben, Abschied vom Strand, Himmel ungewohnt durchgängig blau. Zwischenhalt in Stralsund, Meeresmuseum, Japanische Riesenkrabbe selbst ausgestopft ein unschöner Anblick für die Phantasie, Erdkrustenrelief mit Azoren, angepriesene Meeresschildkröten klemmen antriebslos in Felsspalten und wollen sich nicht schwimmend zeigen, Bratwurst, Pommes, Sonne, Heimfahrt endlos, …

Kommentare
  1. admini · July 24, 2008 @ 11:05

    Hier gibts noch Bilder zu gucken:
    http://picasaweb.google.com/fornit27/WochenendeRGenJuli08

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