Dinosaur Jr. | 7.06.16 | Täubchenthal

Egyptienne-Schriftzug über Wolkenköpfen. Draußen lauschiges Chilloutareal in Abendsonne. Ein Großteil des Publikums scheint über vierzig und verjüngt sich für die Dauer des Konzerts zu hüpfenden Sechzehn. Der Sound ist anzunehmenderweise bewusst verwaschen und verrauscht. Das Geräusch eines Saiteninstrumentes, das mehrmals schnell hintereinander whoang whoang whoang macht. Mittendrein zwischen dem leicht vor sich hin zappelnden Punk, unterlegt meist von J. Mascis ruhiger und leiser, immerzu leicht fern und melancholisch wehmütig klingender Stimme, ein paar Einlagen die leicht Richtung heavy metal gehen. Es geschieht selbst oder gerade in der musikalischen Verwaschenheit viel. Doch in all der freundlichen Enge des Zuschauerraums und drückender Hitze bleibt die Aufmerksamkeit immer wieder flirrend zwischen der gandalfwallenden in sich ruhenden Pracht von J. Mascis Haar und dem dazu dipoligen wild herumgeschüttelten, oft antlitzverhängenden Haarmopp des anderen Saitenmannes hängen, während sich wie nebenbei ein glücklichzufriedenes Konzertgefühl einstellt, das Sein umwattet von gitarrigem Krach.

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