Seelenheilende Musik

Thrice haben das zweite/letzte Doppelalbum ihres Alchemyindexes herausgebracht: Air & Earth. Jedes Element wird durch ein eigenes Klangbild in der Instrumentierung wiedergegeben. Auch wenn ich Fire & Water momentan in der Erinnerung nicht auseinanderhalten kann, und beide zu einem Eindruck verschwommen sind, erinnert eines von beiden zum Beispiel an Aereogramme. Oder an Sparta. Oder gar an Thrice.

Earth hingegen hüllt sich in ein schlichtes Gewand, aus süßrauhem Folkgesang und Gitarre. Und klingt dabei doch erfrischend, unklassisch, leicht und nach klimpernd tänzelndem Klavier. Und muss momentan sehnsüchtig immer und immer wieder gehört werden.

Vielleicht emotional verursacht. Sonntags als ich körperlich sowieso angeschlagen nach sommerhitziger Zugfahrttortur mit verspätetem Anschlusszug, daraufhin nicht wartenden 2. Anschlusszug, aufgenötigten Umweg über Chemnitz, dortigem Umstieg über 10 Gleise und gefühlten 15 Treppen spätabends mit 55-minütiger Verspätung in Leipzig angekommen bin, am Infoschalter erfahren durfte dass man erst ab 61 Minuten Verspätung einen Gutschein bekommt, mir also 6 Minuten fehlten, um für diese unerhört schrecklichen Leiden Genugtuung zu erlangen, den Koffer und Nebengepäck erledigt, geplagt und erschöpft in den 4. Stock zerrte, wartete Come All You Weary auf mich, um mein komfortabel leidendes, zutiefst selbstmitleidiges Selbst zu umsalben und sanft zu betten. Wie wunderbar so verstanden zu werden.

»Come all you weary, with your heavy loads.
Lay down your burdens, find rest for your souls.«
Thrice

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