Moon Duo | 27.03.17 | UT Connewitz
Die Soundwand der Vorband Fabian wirkt sehr interessant ornamentiert. Postrock mit starken Jazzeinschlägen, besonders in Bass und Schlagzeug und nicht zuletzt in der wandlungsfähigen singenden bis schreienden Stimme der Sängerin. Mitunter unvermittelte Wechsel in andere Musikgenre und Stimmungen, und all das wird zu einem sehr eigenen Klang-Ambiente mit bisweilen berückend kantigen Beats gemischt. An der Erinnerung werden glücklich Eindrücke anderer Bands wachgezupft, von Jenifer Ever bis Portico Quartett, ein Hauch Nico, Xiu Xiu und immer endlos weiter. Ein belebend frivoles Vergnügen.
Moon Duo. Es sind drei Menschen auf der Bühne! Neben dem Duo noch ein Schlagzeuger. Geräuschreich. Psychedelic Space Rock. Der Sänger der von seitwärts immer wieder frohgemut die ein oder andere Textzeile dem Gesamtkunstwerke beigibt, erinnert (und das liegt wie hier mit allen Mitteln festzuhalten ist mitnichten an wallendem grauen Haupthaar) an J. Mascis. Seine Stimme wirkt auf nicht ganz ergründliche Weise perfekt wie in die Musik eingegossen. Ebenso die sphärisch versetzt verhauchten Antworten der Sängerin. Der Eindruck das ein oder andere Lied von Air wäre auf ein Viertel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt worden und würde nun durch das Weltall fliegen, ist weiterhin sicherlich nicht von der visuellen Photonenshow beeinflusst.
Die Lichtshow!
Mit einem Beamer werden geometrische Figuren an die Leinwand geworfen die die hypnotranszendensierende Wirkung der Songs unterstreichen. Und es scheint dieselben Bildschirmschonerfiguren die auf die Leinwand gezeichnet werden werden von eine Art Laserstrahlbeamer gegen sechs beweglich tanzende Spiegel in den Raum gestrahlt. Ein Effekt der im Dunkel des Konzertraums ohnehin nur nach und nach visuell enträtselt werden kann, und von dem ein nicht ungeringer Teil des Aufbaus dem Papieringenieure rätselhaft verbleibt.
Im Saal wird wild getanzt. Wäre es unpassend von einem hoppelndem Beat zu sprechen? Irgendwann endet der Flug durch das Weltall, doch etwas im Inneren verbleibt noch eine Weile losgelöst.