flašar ::: man merkt sich ein leben lang sachen
»ich meine, es gibt für jeden nur ein Alter. Ich war und bin, werde immer achtundfünfzig sein. Du aber, pass auf, welches Alter du dir aussuchst.« Es ist wie Klebstoff der sich um einen verhärtet. Das hat er aus einem Buch oder Film, er weiß nicht mehr. »man merkt sich Sachen. Unglaublich. Man merkt sich ein Leben lang Sachen … Während er in seiner Zeitung las, dachte ich darüber nach, was er gesagt hatte. Doch je mehr ich darüber nachdachte, entglitt mir das Was und stattdessen war es das Wie, das mich gefangen nahm. Der verbrauchte Tonfall … so spricht man, dachte ich, wenn man sehr lange geschwiegen hat. Alle Wörter sind einem dann gleich und man kann kaum verstehen, was das eine vom anderen trennt.«
(Milena Michiko Flašar, Ich nannte ihn Krawatte)