montaigne ::: in uns allen selbst lesen
»Pascals Bemerkung »Nicht bei Montaigne, sondern in mir selbst finde ich alles, was ich dort sehe« könnte als das Mantra der gesamten nachfolgenden Wirkungsgeschichte der Essais betrachtet werden. Die Zeiten ändern sich. Jeder neue Leser entdeckt in den Essais sich selbst und fügt damit dem bisherigen Bild neue Bedeutungsnuancen hinzu.« … Malebranche »Der Verstand kann an der Lektüre eines Schriftstellers kein Vergnügen empfinden wenn er nicht seine Meinungen unterschreibt, wenn er nicht wenigstens etwas von denselben mit seinen eigenen vermischt und so dieselben dunkel und unverständlich macht.« … Montaigne, »sah sich als durch und durch gewöhnlichen Menschen … bis auf seine Angewohnheit Dinge aufzuschreiben … genau darum geht es in den Essais: wenn sich niemand in ihnen wiedererkennt, wozu sollte man sie dann lesen?«
(Sarah Bakewell, Wie soll ich leben? – oder das Leben Montaignes
in einer Frage und zwanzig Antworten)
vgl. Proust, in sich selbst lesen