osang ::: winterschimmer
»… eine Zeit der Inventur, da man überprüft, was eigentlich noch im Regal des Lebens steht. Oft steht, ganz hinten, etwas Bemerkenswertes … und beobachtete wie das matte, graue Tageslicht wegsickerte … sah … hinauf zur Wohnung, der Schnee fiel ihm direkt in die Augen, aus allen Richtungen schwebte er auf ihn zu, kleine weiße Planeten, ein Meteoritenhagel, und er mittendrin. Er trieb durchs All … die Worte flossen aus ihm heraus, es war, als höre er sich selbst zu … es gab weitere Thesen, Punkte, Folien für den Weltuntergang. Ganz obendrüber stand: alles hängt mit allem zusammen. … er bewegte sich, während er das dunkle Treppenhaus hinaufstieg, in einem globalen Zusammenhang … Morgen Nachbar, rief jemand in den Frieden der sich in seinem Kopf ausbreitete (→ vgl. Jerome … weiterhin Beschreibung wie sich die Hauptfigur verrenken muss um nach oben zur Stimme zu blicken, und sich dabei wie einer dieser dünnen Jurassicparksaurier fühlt) … Almuth fühlte sich wohl im Ungefähren … Sie nippten an ihren Gläsern, rauchten und schwiegen. Die Zeit stand still. Deswegen fuhr man zu seinen Eltern, dachte sie, damit die Zeit stehen bleibt … der Schnee verwandelte den schäbigen Alexanderplatz in eine friedliche stille Landschaft, die Becker vorsichtig betrat wie einen fremden Planeten … kannte ihn nicht und er hatte keine Lust, sich ihr nach all den Jahren noch einmal vorzustellen« … ein Mann in Berlin, seine Freundin zur selben Zeit in Connecticut. Telefonieren. »auch sie war müde gewesen, aber früher am Tage, vormittags in New England, eine andere, hellere Müdigkeit.«
(Alexander Osang & Klappentext, Winterschwimmer)