thoreauvian ::: Nachtgesang der Erde, zu Körpern gewordene Rülpser
11. Juni Mittwoch. Sommernachtspaziergang längs der Eisenbahn. Wunsch nach gelben, trüben, traumhafteren Licht wird erfüllt. Erkennt »anhand der Schatten, welche die Unebenheiten der tonigen Sandböschung im Eisenbahndurchstich warfen, das es notwendig war, Gegenstände ebenso bei Mondschein wie bei Sonnenlicht zu sehen, um einen vollständigen Begriff von ihnen zu haben … [Erinnerungen in wärmeren Luftschichten vom Tag, von Arbeitern und Bienen, und Vergleich von Klang des Nachtfalkens der sich nicht so flüchtig wie am Tag verliert. Treidelt zur Stärkung seines Hörsinns ab] … wir werden zu Lauschern der ganzen Geschichte … [sein Weg führt weiter in kältere Regionen, mit viel Taudunst, der ihn] … dem Ursprung der Dinge näher … [zu bringen scheint, im kühlen Nebel] … liegt etwas Schöpferisches und Anfängliches … [und lässt ihn an Musik denken. Voller Freude über seinen Nachtspaziergang schließt er] … ah, dieses Leben das ich erfahren habe! Wie schwer ist es, sich an das zu erinnern, was am denkwürdigsten ist! … unsere geistige Seite nimmt eine deutlichere Gestalt an, wie unser Schatten, den wir uns begleiten sehen.«
… Schimmern des Mondes auf dem See, Wasserkäfer die hin und herflitzen, »und dabei Streifen oder Kurven aus Licht schaffen. … [nähert sich dann noch gedanklich einer physikalischen Gesamtbetrachtung] … wenn es ebenso viele Augen wie von den Wellen aufgewiesene Winkel gäbe, würde die gesamte Oberfläche so hell wie der Mond erscheinen … [außerdem, eine alte musikalische Eule, Laute träumender Frösche, ein Ochsenfrosch] … zu Körpern gewordenen Rülpser … [Rückweg, Felder voll vom] … alten, vertrauten, unsterblichen, geschätzten Grillengeräusch, wobei ich zuerst ein deutliches Zirpen vernahm; doch als dies aufhörte, gewahrte ich ein allgemeines Erdlied … [fragt sich warum wir nicht hören wenn es im Frühling beginnt oder im Herbst verlischt]«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch III)
… man hört es wohl