thoreauvian ::: Gedankenrahmen finden, dem Leben übergeben
»Vielleicht kann ich nie einen so guten Rahmen für meine Gedanken finden, wie den, dem ich sie entnommen habe. Der Kristall funkelt nie heller als in der Höhle.« Dann zu Fabeln und Transfer moralischer Vorstellungen, Kinder, Erwachsene. Zusammenhang mit dem Vorhergehenden unklar. Dann Schwenk zurück. »… wie wirst du sie je zusammennieten können, ohne dass die Feile ihre Spur hinterlässt? Bereits Plutarch tat dies nicht; Montaigne ebenso wenig. Man hat in dieser Form Reisen beschrieben, doch vielleicht war das Alltagsleben keines Menschen reichhaltig genug, um Eingang in ein Tagebuch zu finden.«
»… wenn Du ein Schriftsteller bist, schreibe als ob eine Zeit kurz bemessen wäre, denn sie ist es in der Tat, wenn sie am längsten scheint. Benutze jede Gelegenheit, wenn deine Seele erreicht ist. … Gebrauche und übergebe dem Leben was du nicht dem Gedächtnis übergeben kannst.« [→ das ist schön, aber will man es so handhaben? Etwas dem Leben übergeben und vergehen lassen, … es ist ja nicht so als könne man irgendwas mitnehmen, doch! erwidert etwas, bis man gehen muss, was wäre man da ohne Erinnerungen? Weiterhin unklar, ob er nun jede Gelegenheit zum Aufzeichnen nutzen möchte, oder stattdessen die Momente einfach nur dem Leben und Vergehen übergeben.]
(Henry D. Thoreau, Tagebuch IV)