montaigne–zweig ::: distanz aufgehoben

»… hier ist ein Du, in dem mein Ich sich spiegelt, hier ist die Distanz aufgehoben, die Zeit von Zeiten trennt. Nicht ein Buch ist mit mir, nicht Literatur, nicht Philosophie, sondern ein Mensch, dem ich Bruder bin. … nehme ich die Essais zur Hand, so verschwindet im halbdunklen Raum das bedruckte Papier … vierhundert Jahre sind verweht wie Rauch.«

(Stefan Zweig in Sarah Bakewell, Wie soll ich leben? – oder das Leben Montaignes
in einer Frage und zwanzig Antworten)

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jerome ::: sich reviktualisieren

»We did our marketing after breakfast, and revictualled the boat for three days. George said we ought to take vegetables – that it was unhealthy not to eat vegetables …«

(Jerome K. Jerome, Three Men in a Boat)

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licht fliegen nacht reiher ::: Sep 20

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miami punk ::: lebendiges existieren im ziellosen

»… weiter zu fliegen, dass sie den Erdboden und die Biosphäre verlassen konnte, dass es keine unsichtbare Wand, keine Skybox, kein ungeschriebenes Verbot gab, das sie daran hinderte ihr Schiff gegen den Himmel zu richten … das Universum von Star Fighter hatte … durch die Existenz dieses nutzlosen Ortes, durch die Möglichkeiten des Treibens im All, während alles unter einem lag, was es zu tun gab und getan werden musste, alle Ziele und Aufgaben, alle eigentlichen Prinzipien des Spiels, von denen die Betriebsanleitung oder die Verpackung sprachen – mit einem Mal eine magische Realität gewonnen, etwas, das sie nicht anders beschreiben konnte als: lebendig.«

(Juan S. Guse, Miami Punk)

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thoreauvian ::: sinne zurück

»Nach einem harten Arbeitstag ohne einen Gedanken verwandelt sich sogar mein Gehirn in ein bloßes Werkzeug; nur in der Abendstille erlange ich meine Sinne insoweit wieder zurück, dass ich die Grille höre, die tatsächlich den ganzen Tag gezirpt hatte.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch III)

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Wasser, Dost & Garbe ::: Clarapark Sep 20

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Green & Myxo & Orchid ::: Sep 20

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thoreauvian ::: wind und wasser noch wach, werbelin

»Wind und Wasser sind noch wach. Nachts kann man sicher hören, welcher Wind sich da regt. Der Wind weht, der Fluss fließt unermüdlich. Dort liegt Fair Heaven Lake vom herabgesunkenen Himmel nicht zu unterscheiden. Die Kiefern scheinen fremd auf immer, zumindest für den zivilisierten Menschen – nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr Geruch und ihr Terpentin. So still und maßvoll ist die Nacht … keine Farbenvielfalt. … statt Blumen unter dem Fuß Sterne über dem Kopf.

Wenn Du auf die Straße kommst, sogar fern von der Stadt … überraschst dich dabei, bloß zu wandern. Die Straße lenkt deine Schritte und Gedanken gleichermaßen zur Stadt. Du siehst nur den Weg, und deine Gedanken schweifen von den Gegenständen ab, die deinen Sinnen gezeigt werden. Du bist nicht mehr an Ort und Stelle. Es gleicht einem Sich-Fügen – auf den Wegen von Menschen gehen …«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch III)

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Fotorunde ::: zumfluss reprise

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pratchett ::: sie nennen es regen

»In der Welt außerhalb seines Kopfes begann es zu regnen. Eine weitere neue Erfahrung. Er hatte natürlich schon gehört, dass Wasser in Form kleiner Tropfen vom Himmel fallen konnte, aber nun erlebte er so etwas zum ersten Mal.«

(Terry Pratchett, Pyramiden)

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Fotorunde ::: into the golden rod

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roger ::: sich verzögern & sich konzentrieren

Gespräch von Bowles und Beckett über das Dazwischen, zwischen Entschluss etwas zu tun und tatsächlicher Ausführung. Oder es dann doch nicht zu tun. Projektion des Bildes gleich etwas zu tun. In diesem Moment, »man verzögert sich und ist in diesem Augenblick festgehalten von einem Zustand vor der Tat, gebrochen in der Nicht-Identität mit dem eigenen Handeln und doch eingefroren in der Immunität des Moments. Und dieser Moment mag sich dehnen zur Periode, er mag lebensentscheidend, mag Existenzform werden, wie der Maler Jasper Johns es fasste, als er sagte, Meine Schwäche ist es, nie zu wissen, ob ich expandieren oder mich konzentrieren soll«

Und Marcel Duchamp hat »eine so vollgestopfte Vergangenheit dass es mir schwerfällt etwas wirklich zu betrachten«, wohinzu »Alberte Giacometti weiß nicht woran es liegt, weiß aber wohl dass sein Stift nicht zeichnen kann was das Auge sieht. Zwischen sich und der Zeichnung liegt die Störung. Er weiß weder was diese ausmacht, noch, wie sie aussieht.«

(Roger Willemsen, Der Knacks)

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roger ::: sich selbst fragmentieren

»Leonardo da Vincis Aufzeichnungen lassen manchmal das Dunkel des Nichtverstehens ein. Es überschwemmt seine Sätze wie eine eigene Kraft und bringt sie nur halb zum Vorschein. … als er die folgenden Zeilen schrieb und ihnen dunklen Widerschein gab, fragmentierte er da den Mann, den Gedanken oder sich selbst? »Man wird häufig einen Mann drei werden sehen, und sie alle werden einander folgen, und oft wird der eine, der wirklichste, es aufgeben.««

(Roger Willemsen, Der Knacks)

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stapelie ::: sich selbst erinnern

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roger ::: garten, schatten, zauber

Joseph Conrad und Knut Hamsun. Fähigkeit Geschichten um eine Leerstelle zu bauen. »Bei Conrad trägt der Knacks den Namen Die Schattenlinie … die Inschrift über einer Zone, in der das Leben zögert, als wolle es Atem holen, und immer noch, gleich nach dem Verlassen der Kindheit, Versprechen zu produzieren. »Man schließt die kleine Gittertür der Knabenzeit hinter sich und – tritt in einen verzauberten Garten ein. Selbst die Schatten darin glühen verheißungsvoll. Jede Wendung des Pfades hat ihr Verführerisches. Nicht weil es ein noch unentdecktes Land ist. Man weiß sehr wohl dass alle Menschen den gleichen Weg gegangen sind. Von dem Zauber allgemein menschlicher Erfahrung erwartet man einen außergewöhnlichen oder persönlichen Eindruck – ein Stückchen Eigenes.««

(Roger Willemsen, Der Knacks)

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