25. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
Melissa in der Vergangenheit in Neuengland, gerade angekommen. »… Duft von feuchter, sonnengewärmter Erde in die Nase stieg. Ein paar Minuten lang atmete ich einfach nur. Bewusstsein – das Hier und Jetzt des menschlichen Verstands – ist mit der Umgebung des Körpers durch tausend Stränge verbunden, von denen die meisten uns nie bewusst sind, bis sie alle durchtrennt werden … unsere Sinne nehmen ständig Anblicke, Klänge, Gerüche und Empfindungen auf. Diese werden, wenn man von einer Hexe geschickt wird, unterbrochen, und der eigene Verstand weiß nichts mit sich anzufangen, bis er sich in seine neue Umgebung eingewoben hat. Das dauert ein Weilchen.
… Durch die Zweige eines Baums gesprenkelt wärmte die Sonne meine linke Seite, während die rechte die Unebenheiten von Gras und Erde, herumliegenden Zweigen und knorrigen Wurzeln spürte. Als mein Bewusstsein sich immer mehr auf die neue Umgebung einstellte, fiel mir das Fehlen des ständigen Umgebungslärms der modernen Zivilisation auf. An seine Stelle war ein unglaublicher Vogelgesang und das Summen von Insekten getreten.«
(Neal Stephenson & Nicole Galland, Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.)
20. June 20
· Autor: admini · Kategorie: PGI, Zitatsammlung
»… Lynch points to the poetry of Mary Oliver, keen observer of the natural world, and especially the poem The Summer Day. After spending a day in the grass, both »idle and blessed«, the poet asks:
»Tell me, what else should I have done? / Doesn’t everything die at last, and too soon? / Tell me, what is it you plan to do / with your one wild and precious life?«
Nothing is more important to Oliver and Lynch than a deep immersion in the present as felt through the senses, and the accompanying feelings of beauty, belonging and connection.«
(A Photographer’s Guide To Slow Seeing The Beauty In Everyday Nature, by John Poole)
18. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Fotorunde, Leipzig, PGI, birds!, botanie, insects!
16. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»Seine Gedanken führen den Menschen spazieren, die Richtung bestimmen sie oft selbst. Wer sich je seinen Gedanken überlassen hat, merkt zuerst, wie wenig es die seinen sind.
Es ist ja nicht einmal ein konsistentes Ich da, eine zentrale Instanz … und wenn diese doch einmal bewusst eingreift, dann interpretiert sie wohl nur verspätet und persönlich was vorher unpersönlich da war. Der Fluss der Impulse und der sie interpretierenden Ideen, Ordnungsbegriffe, Passformen entzieht sich weitgehend der Kontrolle. Also umgekehrt: etwas versucht diese Masse der Impulse in ein Ich zu kneten, ihm Gestalt und Notwendigkeit zu geben? Das ist die Persönlichkeit.«
(Roger Willemsen, Der Knacks)
14. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
Vergleicht Härten von Stein und Schicksal. Vergleicht Härten von Vergnügen und Schicksal. »was bedeutet jene tragische Veränderung, die kein Gegenstück in der Natur hat – sondern auf das Leben des Menschen beschränkt ist – von Kindheit bis Jugend – von Jugend zum Mannesalter – vom Mannesalter zum Greisentum – während sich die Natur nicht verändert und nie älter als ein Jahr ist. Der Einzelne der vor Dir steht wird Dir von Zwischenräumen erzählen, so weit wie Himmel und Erde auseinander sind. Doch die maßgebliche äußerliche Tatsache bleibt unverändert. Die Winde wehen, wie sie es gewohnt sind – Gras wächst und Wasser fließt … wir sind weder zu früh noch zu spät geboren. Wir sind weder zu alt noch zu jung …«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
14. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Fotorunde, Leipzig, PGI, birds!, botanie, insects!
13. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, PGI, Zitatsammlung
Und dann die Frösche! »die derberen Geister alter Weinschlürfer … immer noch nicht zur Buße bereit, versuchen, in ihren stygischen Seen einen Kanon anzustimmen … und ihr Wein hat seine Blume verloren und ist nur noch eine Flüssigkeit … keine süße Berauschung mehr, um die Erinnerung an die Vergangenheit zu tränken … stattdessen … dumpfes Schwellen … der Würdevollste stützt sein Kinn auf ein Seerosenblatt, das seinen sabbernden Kinnladen als Serviette dient … Tr-r-r-r-r-r-uuunk, Tr-r-r-r-r-r-uuunk … bis zu den Kiemen hat volllaufen lassen … und wieder geht die Schale herum, bis die Sonne den Morgennebel zerstreut … grölt vergeblich … und hält inne um auf Antwort zu warten …«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
6. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»… wer schnelle Erfolge im Auffinden tierischer Waldbewohner feiern wollte, durfte sich nicht auf Augenhöhe umsehen.«
(Anselm Oelze, Wallace)
6. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Fotorunde, Leipzig, PGI, birds!, botanie, insects!
6. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»tue das das nicht zu tun du dich tadelst. Wisse dass Du nie grundlos mit dir zufrieden oder unzufrieden bist. … geh zum Teufel und komm wieder zurück … stirb wenn du kannst. Scheide. Tausche dein Seelenheil gegen ein Glas Wasser … bemühe dich nicht religiös zu sein, es wird dir nie gedankt werden. Wenn du einen Nagel einschlagen kannst und du Nägel zum Einschlagen hast, dann schlage sie ein. Wenn du gern irgendwelche Experimente machen möchtest, dann mache sie; jetzt ist deine Chance. Hege keine Zweifel, wenn sie dir nicht behagen. Schick sie in die Kneipe … Lies keine Zeitungen. Schaffe dir bessere Voraussetzungen, melancholisch zu sein. Sei so melancholisch wie irgend möglich und notiere das Ergebnis. … höre nicht auf dich zu fürchten; es werden noch schrecklichere Dinge kommen, und das immerzu. … vermeide ja, Dinge so zu sehen, wie du denkst, das sie sind.«
(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)
6. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Allgemein
Faszination für die Sprache des Mordwinischen, in der es das Wort haben nicht gibt. »… und weil es ihm so natürlich schien, dieses oder jenes Ding zu haben, wollte er herausfinden, wie es sich anfühlte, wenn die Dinge nicht mehr zu haben waren, sondern nur noch bei einem sein konnten. Trotz intensiver Bemühungen musste er jedoch schon bald feststellen dass sich gefühlsmäßig kein Unterschied zwischen diesen Zuständen einstellen wollte. Spätestens mit der ersten Grippe die ihn eines Nachts im Museum heimsuchte, sah er ein dass es völlig gleich war, ob man eine Grippe sprachlich haben konnte oder ob sie nur bei einem war. Nichtsdestotrotz setzte er seine Lektionen unvermindert fort und entschuldigte dies damit, dass man das meiste im Leben tue ohne zu wissen, ob es irgendwann für irgendetwas gut sein würde.«
(Anselm Oelze, Wallace)
6. June 20
· Autor: admini · Kategorie: Fotorunde, Leipzig, PGI, birds!, botanie, insects!
31. May 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»… for alle andre var jeg unåbar. Jo, i tankene nådde de meg, dem kunne hvem som helst virvle opp, men hva var tankene verdt? Hva var bevisstheten annet enn overflaten på sjelens hav? Annet enn små fargerike båter, drivender plastflasker og rekved, bølger og strømmer, hva nå enn den dagen måtte bringe, øverst oppe i et flere tusen meters dyp. Eller dyp var feil. … hva var bevisstheten annet enn lyskjeglen fra en lommelykt i dypet av an mørk skog?« … Wasserseelentheorien, common ground.
(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5)
31. May 20
· Autor: admini · Kategorie: Fotorunde, Leipzig, PGI, birds!, botanie, insects!
31. May 20
· Autor: admini · Kategorie: Bücherregal, Zitatsammlung
»Kommen Sie mit mir in unsere Welt, die auch Ihre ist. Leben Sie Ihr Leben statt über die Oberfläche der Zeit zu schlittern. Solange Sie einfach nur leben, geht Sie das alles nichts an.«
… Dimensionskatastrophe … »dann geschah etwas Unheimliches … nicht sagen konnte ob nur ein Augenblick verging oder eine Ewigkeit. Es war als überspringe sie etwas, als befände sie sich jenseits aller Zeit … Zeitvakuum … ein Moment der sich nicht in Zeit messen ließ, denn in diesem Moment existierte keine Zeit« … »diesmal weinte sie nicht um Yun Tianming. Ihr Weinen war eine Kapitulation. Nie hatte sie so deutlich begriffen dass sie nur eins von unzähligen Staubkörnern im Wind war, ein Blatt das über den Fluss driftete. Ich ergebe mich. Mochte der Wind durch ihren Körper wehen und die Sonne durch ihre Seele hindurchscheinen, sie ließ es geschehen.«
(Liu Cixin, Drei Sonnen)